Lesermeinung: Fahrrad-Anteil auf 30 Prozent steigern!
Zu: „Stadt will Golm-Tram“, 11.8.
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Zu: „Stadt will Golm-Tram“, 11.8.
Die Erhöhung des Radanteils am Verkehrsaufkommen ist wohl die entscheidende Stellschraube, um das totale Verkehrschaos in Potsdam zu verhindern. Schlicht auch, weil der Ausbau des ÖPNV (beispielsweise eine Tram nach Golm) oder von Straßen (zum Beispiel: Havelspange) kontraproduktiv oder zu teuer wären.
Der im Verkehrskonzept der Stadt angepeilte Rad-Anteil von 29 Prozent wird nicht genügen. Wir müssen ehrgeiziger sein und auf deutlich über 30 Prozent kommen. Das wurde auf der SPD-Veranstaltung am 11. August gefordert und ist möglich, denn mehr als die Hälfte aller Wege in der Stadt sind kürzer als vier Kilometer und damit bestens per Rad zu fahren.
Dafür bietet das Konzept gute Ansätze, aber mehr ist notwendig: zum Beispiel Fahrrad taugliche Kopfsteinwege - So ist die Gutenbergstraße eine Tortur, weshalb die Radfahrer, zum Leidwesen der Fußgänger, auf dem Gehweg unterwegs sind. Zudem müssen Einbahnstraßen für Radfahrer freigegeben, mehr Abstellplätze eingerichtet und mehr Straßenflächen für Radwege ausgewiesen werden. Um das Innenstadt-Blechchaos zu stoppen, das vor allem vom Parksuch-Verkehr verursacht wird, müssen die Parkgebühren deutlich steigen.
Sie liegen bisher unter den Parkhausgebühren. Vor die oft leeren Parkhäuser gehört ein großes „P“ auf die Straße, an die Parkuhren ein Hinweis: „Im Parkhaus parken Sie um die Hälfte“. Und es muss immer der Kernsatz gelten: „Verkehrspolitik muss der Lebensqualität dienen“.
Übrigens: In dem Text werde ich als Sprecher des Brandenburger Verkehrsministeriums zitiert. So ehrenvoll das wäre: Bin ich aber nicht. Ich bin nur Sprecher des Sozialministeriums. Ist aber auch schön.
Florian Engels , Vorstandsmitglied SPD Mitte-Nord, Potsdam
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