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Lesermeinung: Fall Magnus B.: Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen!

Zu: „Doch noch Anklage im Fall Magnus B. Gericht prüft Prozess zum Unglück vom Juli 2006“.

Stand:

Zu: „Doch noch Anklage im Fall Magnus B. Gericht prüft Prozess zum Unglück vom Juli 2006“. 6.1. 2010

Unfassbarkeiten

Allein die Überschrift sagt schon alles aus. Das schreckliche Unglück des kleinen Magnus hat mich seit Jahren tief berührt und eine Unfassbarkeit in mir ausgelöst. Eine Unfassbarkeit auch darüber, dass es jetzt schon dreieinhalb Jahre braucht, den tatsächlichen Unglücksfall lückenlos aufzudecken und gegen die klare Aufsichtspflichtverletzung, die in diesem Fall – nach jahrelanger Verschleierungstaktik durch die Diakonie Potsdam und die Staatsanwaltschaft – inzwischen durch eindeutige Zeugenaussagen nachgewiesen wurde, konsequent vorzugehen.

Zudem verstärkt sich meine Unfassbarkeit dadurch, dass es sich jedes Mal so anhört, als ob die Eltern die einzigen sind, die ein Interesse an einer gerechten Aufklärung haben. Meine Vermutung begründet sich darauf, dass sie neben den selbst eingebrachten Gutachten auch darum kämpfen mussten, dass die zahlreichen Zeugen endlich vernommen wurden.

Darum stellt sich die Frage: Worin bestand das Problem, eine ganz normale untersuchungsrechtliche Vorgehensweise einzuleiten? Und selbst jetzt liegt es wieder in der Entscheidung des Potsdamer Amtsgerichtes, ob es für den Tod des kleinen Magnus B. eine gerechte Aufklärung geben wird. Es geht hier doch auch darum, wie es um die Aufsichtpflicht in den Kitas bestellt ist und vor allem darum: Wie geht unsere Gesellschaft damit um, wenn so etwas Schreckliches passiert? So, als wäre gar nichts passiert?

Anette Köhn, Potsdam

Aufsichtspflichtverletzung, keine Bagatelle Schön, dass Sie noch von diesem Fall berichten. Ich hatte befürchtet, dass man ihn „unter den „Teppich gekehrt“ hat. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Staatsanwaltschaft über dreieinhalb Jahre für ihre Ermittlungen benötigt. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass es endlich zum Prozess kommt und alle Umstände, die zu Magnus’ Tod geführt haben, vollständig aufgedeckt werden. Aufsichtspflichtverletzung ist keine Bagatelle und wir als Eltern fordern, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Denn ohne Konsequenzen wird sich die Einstellung und das Verhalten nicht nachhaltig verändern. Und dieses Bewusstsein brauchen wir Eltern von den Erziehern, denn wir vertrauen ihnen das Wertvollste an – unsere Kinder.

Thorsten Niemann (Vater von zwei Kindern), Berlin

Schuldzuweisungen, Hetzkampagnen und Unschuldsbekundungen

Hat die Diakonie es doch tatsächlich

immer noch nicht geschafft, diesen

leidlichen Fall ad acta legen zu lassen. Wie schön! Obwohl sie doch alles

daran gesetzt haben: falsche

Schuldzuweisungen an die Eltern,

öffentliche Hetzkampagnen und

Unschuldsbekundungen des Herrn

Kankarowitsch.

Und nicht zu vergessen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die weit mehr als dreieinhalb Jahre braucht, um Anklage zu erheben. Und das auch nur aufgrund der Beschwerde der Eltern.

Wäre hier ein Prozess, bei dem alle Details und Fakten an die Öffentlichkeit kommen, nicht ein fairer und gerechter Weg, das Geschehene aufzuarbeiten und vielleicht daraus zu lernen?!

Dana Rohde, Potsdam

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