Lesermeinung: Fischer gegen Sportbootschule im Caputher Gemünde
Zu: „Gegenwind für Sportbootschule. Andreas Bothe mit Nachbarn im Streit um eine größere Steganlage vor dem Caputher Gemünde“, 3.
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Zu: „Gegenwind für Sportbootschule. Andreas Bothe mit Nachbarn im Streit um eine größere Steganlage vor dem Caputher Gemünde“, 3.5. 2011
Wasserwanderer, die durch Caputh schippern, möchten gern mit ihren Booten anlegen, sich die Beine vertreten und in einer Gaststätte einkehren. Im dafür interessanten Uferbereich des Caputher Gemündes gibt es nur eine einzige Steganlage, an der Gäste ihr Boot festmachen können. Das ist die Steganlage des Caputher Fischers Joachim Lechler. Deshalb hat sich der Tourismusausschuss der Gemeinde das Ziel gesetzt, weitere Anliegemöglichkeiten zu schaffen.
Sehr praktisch zum Anlegen in Caputh liegt die Firma Bothe, Sportbootschule und Bootsverleih. Deshalb wird dort auch regelmäßig von Gästen angefragt, ob sie anlegen können. Dafür reicht der vorhandene Steg jedoch nicht aus, und um sie nicht immer wieder weiterschicken zu müssen, will Andreas Bothe nun seine Steganlage etwas vergrößern. Er hat bereits die Zustimmung vom Wasser- und Schifffahrtsamt, der Naturschutzbehörde und der Gemeinde.
Trotzdem darf er bislang seine Erweiterung nicht bauen, denn die Fischereibehörde ist dagegen. Grundlage der Ablehnung ist eine Expertise von Joachim Lechler, der pikanterweise die mit Abstand größte Steganlage in Caputh betreibt. Die Geltower Berufsfischer haben Herrn Bothe bestätigt, dass vor seiner Steganlage nie eine Reuse von Fischer Lechler war und der dortige Seegrund als Laichgebiet wegen der zu großen Wassertiefe nicht geeignet ist.
Gegen den Stegausbau, der den Caputher Wassertourismus befördern würde, ist auch die Chefin des Tourismusausschusses, Heide-Marie Ladner. Sie argumentiert, dass durch den Ausbau der Steganlage Bothe die Wasserwanderer Probleme bekämen, da der Steg die Fahrrinne verengen würde. Ein Argument, das von völliger Unkenntnis der Verhältnisse zeugt. Denn am Ausgang des Caputher Gemündes wird die Fahrrinne allenfalls von zwei Reusen und der Steganlage des Fischers Lechler begrenzt. Die Steganlage Bothe nebst Erweiterung liegt in der angrenzenden Havelbucht und behindert weder die Berufsschifffahrt noch die Wasserwanderer – deshalb hatte auch das Wasser- und Schifffahrtsamt keine Einwände.
Das Fazit dieses misslichen Geschehens hat Andreas Bothe gegenüber dem Caputher Ortsvorsteher auf den Punkt gebracht; er schreibt: „Ich hoffe sehr, dass die egoistischen Eigeninteressen nicht dazu führen, dass die Vielen, die in Caputh Erholung suchen, zukünftig vor verschlossenen Türen stehen“. Der Tourismusausschuss sollte Herrn Bothe unterstützen, anstatt seine Initiative zu behindern.
Klaus Lüneburger, Caputh
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