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Lesermeinung: Geduldete Stau-Effekte

Wer ist schuld? Henri Kramer will wissen, wer in der Stadt zu spät über Baustellen informiert, 4.

Stand:

Wer ist schuld? Henri Kramer will wissen, wer in der Stadt zu spät über Baustellen informiert, 4.10. 2007

Der Kommentar ist treffend. Die Behandlung solcher Dinge durch Verwaltung und Polizei in Potsdam ist sprichwörtlich dilettantisch. Die Postdamer – wie ich seit 2003 einer bin – resignieren da wohl schon. Aber fragen Sie mal Auswärtige, die öfter mit dem PKW nach und durch Potsdam fahren müssen. Ich wette, dass jeder ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Natürlich gibt es geografisch oder brückenbröckeltechnisch bedingte und somit als unabänderlich hinzunehmende Schwierigkeiten; es ist aber kaum zu glauben, mit welcher Schafsgeduld die Verkehrsverwaltung tägliche Staueffekte (Behlertstraße/Am Neuen Garten/Voltaireweg, Potsdamer Straße in Bornim/Bornstedt) duldet. Hier fehlt offensichtlich ein Gesamtkonzept.

Auch im Kleinen mangelt es an der Informationsbereitschaft: Bei kurzfristigen, unfallbedingt erforderlichen Sperrungen macht die Polizei in der Regel keine Versuche, die Autofahrer rechtzeitig auf Ausweichmöglichkeiten umzuleiten.

Ich denke, dass das eigentliche Problem auch hier (wie beim Denkmalschutz!) nicht am Unvermögen der Beamten liegt, sondern wohl eher an der Einstellung der Verwaltungsangestellten zum Bürger. Das Verständnis der Existenzberechtigung als Staatsdiener erschöpft sich nicht selten in der möglichst buchstabengetreuen Vollziehung vorgegebener Regeln (beispielsweise bei den Radfahrerkontrollen auf der Langen Brücke).

Man sieht sich als „Staatsdiener“ nicht unbedingt auch als „Beauftragter“ des Bürgers.

Rolf Sterzel, Potsdam

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