Lesermeinung: Gefährliche Radwege
Zum Leserbrief „Radwege nutzen!“, 2.
Stand:
Zum Leserbrief „Radwege nutzen!“, 2.8.
Tatsache ist, dass die Benutzung von Radwegen umso gefährlicher ist, desto verkehrsreicher die Innenstädte sind und umso mehr Verkehrsknotenpunkte existieren. Die Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt ) aus dem Jahr 1992 zeigt, dass das Risiko auf einem Radweg zu verunglücken bis zu 20 mal, mindestens aber dreimal so groß ist, als wenn der Radfahrer auf der Fahrbahn unterwegs ist. Weil Kraftfahrer die Radler auf Sonderwegen zu spät wahrnehmen. Radfahrer auf der Fahrbahn werden gesehen. Das Problem liegt in der Verantwortung der Verkehrsbehörden. Seit Jahren bauen sie „bidirektionale“, gemeinsame Fuß- und Radwege und verbreiten die Legende: „Radwege sind sicher!". Nun haben die Menschen die Angst vor der Fahrbahn verinnerlichtund fahren in beliebigen Richtungen auf beliebigen Wegen. Sie erziehen ihre Kinder zu gleichem Handeln. Der wahre Beweggrund ist, dass man Radfahrer weg von der Fahrbahn haben will, damit der Kraftverkehr optimal fließen kann. Was das angebliche Fehlverhalten von Radfahrern angeht, möge sich der Leserbriefschreiber an seine eigene Nase fassen: Ich sehe täglich viele Kraftfahrer, die Ampelsignale missachten, zu schnell fahren, sich rücksichtslos durchdrängeln oder ihre Stereoanlage im Dezibelbereich startender Düsenjäger betreiben. Und von denen geht eine reale Gefahr aus – von einem Radfahrer eher nicht.
Manfred Albat, Salzgitter
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