Lesermeinung: Gegen die Bürokratisierung der Rechtschreibung
Zu „Zusammen gerauft“ Ich finde es sehr wichtig, dieses Thema wieder zu diskutieren. Über den Sinn, beziehungsweise Unsinn vieler Änderungen, ist schon viel geschrieben worden.
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Zu „Zusammen gerauft“ Ich finde es sehr wichtig, dieses Thema wieder zu diskutieren. Über den Sinn, beziehungsweise Unsinn vieler Änderungen, ist schon viel geschrieben worden. Zum Thema Getrennt- beziehungsweise Zusammenschreibung (oder Zusammen Schreibung?) hat die Zeitung vor einiger Zeit (wahrscheinlich unfreiwillig) mit der Überschrift „Zusammen gerauft“ einen Beitrag geleistet. „Zusammen raufen“ ist nun einmal etwas anderes als „zusammenraufen“. Mir geht es aber um einen ganz anderen Aspekt, der bisher kaum diskutiert wurde. Die Schriftsprache sollte doch in erster Linie nicht irgendwelchen Formalien folgen, sondern sich an der gesprochenen Sprache orientieren. Also: Lehnen Sie sich entspannt zurück und sprechen Sie mal laut den Buchstaben „E“ aus. Fertig? Nun das Gleiche mit „Ä“. Und wie wird nun „Ste/ängel“ oder „aufwe/ändig“ gesprochen? Oder versuchen Sie doch einfach mal „Schiff(f)ahrt“ mit drei „F“ zu sprechen. Oder wie ist das mit „Ket(s)chup“? Gut, dies mag regional unterschiedlich sein. Oder „Stop(p)“. Oder ... Eine völlige Rücknahme der Reform ist wahrscheinlich kaum möglich. Weder die Kinder, die mit diesem Blödsinn groß werden mussten, noch den Menschen die nun seit zehn Jahren mit beiden Varianten leben müssen, wäre damit gedient. Möglich ist nur eine Koexistenz. Wer zwingt denn die Deutschen ständig, alles bis ins kleinste Detail bürokratisch zu regeln? In anderen Sprachen (beispielsweise Englisch) wird die Schreibweise viel lockerer gehandhabt. Achim Kyburg, Ferch
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