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Lesermeinung: Gelegenheit verpasst

Zu: „Die Namen der Täter“Bekanntlich war diese wichtige Stätte zirka drei Jahre nur begrenzt zu besichtigen und die ehemals gut angenommene Ausstellung von MEMORIAL in der Versenkung verschwunden. Die Wiedereröffnung wurde vom Herbst 2010 auf Frühjahr 2011 und zuletzt auf April 2012 verschoben.

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Zu: „Die Namen der Täter“

Bekanntlich war diese wichtige Stätte zirka drei Jahre nur begrenzt zu besichtigen und die ehemals gut angenommene Ausstellung von MEMORIAL in der Versenkung verschwunden. Die Wiedereröffnung wurde vom Herbst 2010 auf Frühjahr 2011 und zuletzt auf April 2012 verschoben. Ab der Übernahme durch die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten haben sich ehemalige Häftlinge bemüht, die bewährte und von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützte Gedenkstättenarbeit fortzusetzen. Die derzeitige Leiterin lehnte eine konstruktive Zusammenarbeit kategorisch ab und legte einen unsensiblen Umgang mit den Betroffenen an den Tag. Wenn sie heute behauptet, ihr größtes Augenmerk gelte den Opfern, können diese das nur als Zynismus verbuchen. Die unzähligen Proteste sowie zwei Mahnwachen der Betroffenen und ihrer zahlreichen Unterstützer sind von der Gedenkstättenleitung ignoriert worden, sodass die Zeitzeugen bis auf sehr wenige Ausnahmen ihre Mitarbeit einstellten und bei den verantwortlichen Stellen in einer Unterschriftenaktion (130 Unterschriften) die Abberufung der Leiterin forderten. Selbst die Nobelpreisträgerin Herta Müller engagierte sich für die Zeitzeugen-Initiative. Nachdem die Ausstellungstexte von externen Historikern abgelehnt worden sind – und nun offensichtlich nur kosmetische Änderungen erfahren haben – haben die Zeitzeugen mit ihrer Unterschrift die geplante Ausstellung abgelehnt, weil ein eklatanter Bruch der Satzung absehbar ist. Zusammenfassend muss man leider nach unzähligen Interventionen konstatieren, dass sowohl Ministerin Münch als auch Kulturstaatsminister Neumann als Verantwortliche (und Geldgeber) versagt haben.

Sie hätten verhindern können und müssen, dass nun eher ein KGB-Museum als eine dem Ort angemessene Gedenkstätte etabliert wird.

Damit wurde wieder einmal eine Gelegenheit verpasst, warnend kommunistische Verbrechen und die Folgen totalitärer Strukturen aufzuzeigen.

Dirk Jungnickel, 2. Sprecher der Zeitzeugen-Initiative ehem. KGB-Gefängnis Leistikowstraße

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