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Lesermeinung: Genozide, Arbeitslose

Zu: „Im Windschatten des Ersten Weltkrieges“, 20.4.

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Zu: „Im Windschatten des Ersten Weltkrieges“, 20.4. Der Autor bezeichnet den Völkermord an den Armeniern „als erster am Beginn des 20. Jahrhunderts“. Dabei ist es erst einige Monate her, dass des Völkermordes der deutschen Kolonialbehörden an den aufsässigen Herero in „Deutsch-Südwestafrika“ vor 100 Jahren gedacht wurde. Wir vergessen erstaunlich schnell. Zudem leistete sich unsere Landesregierung einen recht peinlichen „Eiertanz“ um die Erwähnung des Genozids an den Armeniern in den Lehrplänen unserer Schulen. Doch nicht besser reagieren unsere Stadtoberen, wenn es um Vergangenheitsbewältigung geht. Zugestanden: Für die Rekonstruktion des Lepsiushauses und die Einrichtung eines Forschungsinstitutes zur Geschichte der Armenier wird von städtischer Seite Unterstützung gegeben. Aber eine Umbenennung der ehemaligen „Enver-Pascha-Brücke“, mit der der Verantwortliche des Armenier-Massakers durch das deutsche Kaiserreich geehrt wurde, konnte mit dem Hinweis, dass diese Brücke ja nicht mehr existiere, verhindert werden. Und selbst die Fachhochschule Potsdam, zeigte in einer Ausstellung zur städtebaulichen Gestaltung Klein Glienickes Entwürfe, in denen der Name des türkischen Kriegsministers zu späten Ehren kommt. Joachim Briesemann, Potsdam Zustände gefährden die Demokratie Die Polemik gegen Franz Müntefering wird den Tatsachen nicht gerecht. Die Zustände auf dem Arbeitsmarkt bestätigen seine Kritik. Die Regierung hat der Wirtschaft enorme Zugeständnisse gemacht. Die Bilanzen der Konzerne weisen steigende Gewinne aus, aber statt Arbeitsplätze zu schaffen, verlegen sie Arbeit ins Ausland. Dieses Verhalten ist verantwortungslos und unpatriotisch. Nicht die Sozialaufgaben sind zu hoch, sondern die Zahl der Beschäftigten ist zu niedrig. Der SPD-Vorsitzende hat lange fällige Worte gesprochen. Dass diese Zustände unsere Demokratie gefährden, wenn immer mehr Menschen ausgeschlossen werden vom Wohlstand, ist Besorgnis erregend. Christel Briesemann, Potsdam

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