Lesermeinung: Gescheiterter Minister wieder federführend
Schöne fordert originalen Schlosshof28.6.
Stand:
Schöne fordert originalen Schlosshof
28.6. 2008
Die Darstellung über den Disput ist verkürzt. Sie geht ausschließlich auf dieWorthülsen des Finanzministers Speer zurück, der aus der Plattner-Spende für die Außenfassade, seine eigene „haltlose Interpretation“ geäußert hat, nach der die Verwendung der Spende ausschließlich für die „Straßenfassade“ sei. Dieser Dreistigkeit seiner Wortverdrehung ist es zu verdanken, dass sich die schlossbegeisterten Bürger nicht mit historisierenden Elementen des Knobelsdorffbaus befassen, sondern mit einem uneinsichtigen Finanzminister als alleinigen Ansprechpartner zu tun haben und Scheindiskussionen führen müssen. Das Beinahe-Fiasko des ersten Anlaufs für den Wiederaufbau scheint vergessen zu sein. Herr Speer wurde nur durch die Plattner-Spende gerettet, dadurch wurde ein Desaster für die Stadtschlossgegner abgewendet. Die Fehler des Finanzministers bleiben ungesühnt. Um so erstaunlicher ist es, dass derselbe Minister, der mit seinem Wunsch nach einem modernen Neubau gescheitert ist, abermals die Federführung für den Wiederaufbau angetragen bekommt. Dieser Missstand wird in der Öffentlichkeit nicht benannt. Das Gegenteil dieses politisch-ideologischen Starrsinns zeigen die Bürger, wie beispielsweise die Bäckerei & Konditorei Fahland, die ein Schlossbrot backt. Und die vielen Bürgerinitiativen, die ihren Wunsch nach dem originalen Knobelsdorffbau stetig formulieren, bis hin zu unzähligen, namenlosen Sympathisanten des Stadtschlosses, die von Idealismus geprägt, auf ein Wunder hoffen. Es ist grotesk, dass der Finanzminister die Beschlüsse des Landtages nicht kennen will und die Bürger ihn darauf hinweisen müssen, den Neubau in den Um- und Aufrissen des früheren Knobelsdorff-Baus entstehen zu lassen.
Jan Rinsis Ludwig, Potsdam
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