Lesermeinung: Gnadenlos und egoistisch

Zu: Aus für 28 soziale Angebote, PNN v. 4. 12. 03 und 5. 12. 03: Es ist schon beachtlich, mit welcher Unverfrorenheit auf den Hilfsbedürftigen unserer Stadt herumgetreten wird. Auch wenn Angst vor der eigenen Courage zur Reduzierung der Streichungen geführt hat, erschreckend deutlich wird hier die menschenverachtende Denkweise der Verantwortlichen. Zwei Vorschläge habe ich zu unterbreiten: Wir müssen sparen, tönt es aus allen Ämtern; das mag richtig sein. Aber bitte, fangen sie doch erst einmal bei sich selbst an. Bevor sie denen, die nichts haben und sich nicht wehren können, auch das noch wegnehmen. Das hätte eine bessere Wirkung als alles Reden. Handeln Sie endlich! Und zweitens: Allen, die auf solch menschenunwürdige Gedanken kommen, empfehle ich, ein Jahr lang verantwortliche ehrenamtliche Arbeit in sozialen Einrichtungen, damit sie wenigstens von dieser Seite lernen, wie viel Armut es gibt und was es heißt, mittellos in dieser gnadenlosen, egoistischen Gesellschaft zu leben. Rudolf Nehm, Potsdam

Rudolf Nehm