Lesermeinung: Grippetest zu teuer
Schweinegrippe erreicht Schulen/Weinberg-Gymnasium am stärksten betroffen14.11.
Stand:
Schweinegrippe erreicht Schulen/Weinberg-Gymnasium am stärksten betroffen
14.11. 2009
Es war zu lesen, dass es in der Region mittlerweile 128 registrierte H1N1 Fälle gibt. Als betroffene Mutter kann mich nur wundern, wie sie auf diese Zahlen kommen. Wir konnten erst Samstag zum Arzt, da kein Arzt in der näheren Umgebung noch Kapazitäten frei hatte, geschweige denn bereit war, einen Hausbesuch zu machen – was aber Sinn gemacht hätte, weil mein neunjähriges asthmatisches Kind fiebrig im Bett lag. Ich war – von den Medien aufgepeitscht – sehr beunruhigt. Meine Tochter hatte seit Donnerstag hohes Fieber, Erbrechen und immer wieder asthmatische Anfälle. Der Verdacht auf Schweinegrippe lag nahe, da es in unserem, vor allem schulischen, Umfeld viele mehr oder weniger bestätigte Fälle gab. Ich war erleichtert, am Samstag endlich einen Termin beim Arzt bekommen zu haben und wollte unbedingt den für die statistische Landeserhebung wichtigen Test machen zu lassen, aber ... es wird nicht mehr getestet. Der Test ist zu teuer, man könne ihn nur selbst bezahlen (etwa 200 Euro), sagte man mir, und versicherte, dass es die Schweinegrippe bei meiner Tochter sei. Außer einer Krankschreibung passierte nichts. Unser Kind und – wie ich erfahren habe – auch viele andere werden in den Statistiken nicht auftauchen. Wozu also diese Zahlen? Erst wird Panik verbreitet, dann herunter gespielt. Der Umgang unseres Systems mit dieser Grippe macht mir Angst.
Jessi Kobek, Kleinmachnow
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