Lesermeinung: Grün genug!
Kommentar „Potsdams neue Brennpunkte“, 8.5.
Stand:
Kommentar „Potsdams neue Brennpunkte“, 8.5. und: „’Lasst die Allee, wie sie ist!’. Gartenstadt: Drewitzer haben Vorbehalte“, 10.5. 2001
Mit dem Verkehrskonzept für das Wohngebiet Drewitz hat sich die Stadtverwaltung den nächsten Brennpunkt eingehandelt. Die „total überdimensionierte“ Konrad-Wolf-Allee soll in eine Park verwandelt werden, um Drewitz vom Durchgangsverkehr abzukoppeln. Warum? Erste Begründung: Es ist zu laut! Eine Lärmmessung hat es aber nie gegeben. Zweite Begründung: zu viel Verkehr! Es fahren pro Tag 4800 Fahrzeuge durch die Allee, davon sind 40 Prozent Durchgangsverkehr. 4800 Fahrzeuge pro Tag, das sind etwa drei pro Minute, in Stoßzeiten etwa 20. Als „Durchgangsverkehr“ galten die Fahrzeuge, die nicht aus Potsdam stammten. Was ist, wenn die in Drewitz in eine Seitenstraße abgebogen sind?
Hier sollen ruhige Seitenstraßen, in denen sich Schulen und Kitas befinden, ausgebaut werden, um Platz für zusätzliche Autos zu schaffen. Ist das dann kein Durchgangsverkehr? Dadurch schafft man doch neue Unfallquellen, beispielsweise dadurch, dass die Straßenbahn zweimal gekreuzt werden muss. Dritte Begründung: Drewitz soll grüner werden! Ganz kurz: Drewitz ist grün genug. Die Mehrheit der Drewitzer ist gegen dieses Konzept, weil damit unsinnig Steuergelder verschwendet werden würden. Vor allem aber, weil uns der Willen der Stadtoberen aufgezwungen werden soll. Vorschlag: Auf das Konzept verzichten, die Konrad-Wolf-Allee mit Flüsterasphalt belegen, und das eingesparte Geld für die Pflasterung der Mangerstraße verwenden.
Jürgen Raatz, Potsdam
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