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Lesermeinung: „Havelspange“: Planung verhindern, bevor sie unumkehrbar wird

„Luftsprünge für die Fähre“, 7. August 2006In dem Artikel zum Caputher Fährfest heißt es, die Bürgermeisterin Kerstin Hoppe habe sich über „Stimmungsmache“ vor dem Fest geärgert.

Stand:

„Luftsprünge für die Fähre“, 7. August 2006

In dem Artikel zum Caputher Fährfest heißt es, die Bürgermeisterin Kerstin Hoppe habe sich über „Stimmungsmache“ vor dem Fest geärgert. Gemeint waren wohl die „Stimmen“, die eine wirtschaftliche Bedrohung der Fähre sehen, wenn die „Havelspange“ über den Templiner See gebaut wird. Die Worte der Bürgermeisterin, die wohl die Gemüter beruhigen sollten, offenbaren entweder Naivität und Unkenntnis, oder aber – schlimmer noch – die Absicht, den Bürgern Sand in die Augen zu streuen.

Frau Hoppe wird ja wohl nicht ernsthaft glauben, dass die „eindeutige Absage“ der Gemeinde Schwielowsee gegen das Projekt – so wichtig und richtig diese ist – ausreicht, um das von der Stadt Potsdam forcierte und vom Bund zu finanzierende Bundesstraßenprojekt zu verhindern? Und wenn Frau Hoppe die Bürger beruhigend auf die Möglichkeit verweist, „ihre Bedenken im Planverfahren“ äußern zu können, dann sollten diese ganz misstrauisch werden: Gerade die Erfahrungen mit der Planung der Ortsumgehung Michendorf und des Flughafen Schönefeld und viele andere Beispiele zeigen, dass die Einwendungen Betroffener im Planfeststellungsverfahren das Vorhaben allenfalls noch in Details ändern, es insgesamt aber nicht mehr verhindern können.

Den Bürgerinitiativen gegen die Havelspange gebührt daher Dank und Unterstützung in ihrem Bemühen, die Folgen des geplanten Straßenbauprojekts für die Region, ihre touristische und wirtschaftliche Entwicklung zu untersuchen und öffentlich zu machen. Nur durch solche frühzeitige Informationen kann es gelingen, eine für die Region fragwürdige Planung zu verhindern, bevor diese unumkehrbar geworden ist.

I. Fischer, Caputh

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