Lesermeinung: Hooligans in Babelsberg?
Am 2. Mai war ich beim Spiel Hertha BSC (A) gegen den SV Babelsberg 03.
Stand:
Am 2. Mai war ich beim Spiel Hertha BSC (A) gegen den SV Babelsberg 03. Das Spiel endete 1:0 für die Berliner, aber die Stimmung war trotzdem ausgezeichnet. Ich bin Fan vom SV Babelsberg 03 und wir feierten unseren Verein trotz der Niederlage noch mehrere Minuten. Danach gingen wir aus dem Stadion über die Treppe noch vor den großen Fanmassen, da wir eine Schwangere unter uns hatten und ihr dies nicht zumuten wollten. Auf den Treppen begegneten uns schon Einsatzkräfte der Polizei, die schon sehr angespannt wirkten. Unter ihnen auch eine Hundestaffel, wobei die Hunde keinen Maulkorb trugen, im Gegensatz zu den Berichten der Polizei . Als wir das Tor des Stadions erreichten, hörten wir erste Rufe und Hundegebell. Wir drehten uns um, um die Situation zu beobachten. Was ich sah, schockte mich sehr. Da ich selbst nie auf den 1.-Mai-Demonstrationen war, kann ich mir nun vorstellen, wie die Polizei mit Demonstranten verfährt. Aber das waren doch keine Demonstranten? Hier handelte es sich um Fans, gut gelaunte Fans des SV Babelsberg 03, darunter Kinder, Rentner und Kranke? Die Polizei machte kein Unterschied, ging vor wie gegen Hooligans. Pfefferspray und Schlagstöcke waren die Sprache der Polizei. Dabei sah ich weder Flaschenwürfe von Seiten der Fans noch Befreiungsaktionen. Es sah eher aus, als würde die Polizei ihren Frust vom 1. Mai an den Fans des SV Babelsberg 03 loswerden wollen? Ich finde es falsch, wenn Babelsberger Fans als Hooligans oder rechtsradikale Fans bezeichnet werden, wie es in den letzten Tagen mehrfach in den Medien zu hören war. Niemand kam zu diesem Fußballspiel, um Streit mit der Polizei anzufangen oder irgendwelchen Frust abzubauen. Wenn man die letzten Heimspiele der Babelsberger betrachtet kann man leicht nachvollziehen was ich damit meine. Es herrscht kein Gewaltpotenzial in dem Maße, wie es in Fangemeinden anderer Vereine vielfach vorherrscht. Die Brandenburger Polizei kann da sicherlich zustimmen. Robert Werner, Potsdam
Robert Werner
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