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Lesermeinung: Im Sichtfeld

Zu: Quadratur der Straße, Radverkehr in der Drewitzer Straße, 29.5.

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Zu: Quadratur der Straße, Radverkehr in der Drewitzer Straße, 29.5.

Als einer in dieser Stadt beim Verkehrstisch ehrenamtlich Engagierten las ich mit Interesse den Artikel. Die Überschrift „Quadratur der Straße“ versinnbildlicht recht treffend, was die Unmöglichkeit angeht, mittels einer verbindlichen Regelung allen Befindlichkeiten zu genügen. Für mich haben von der Fahrbahn entfernt angelegte Radwege dort ihren Sinn, wo sie kilometerlang parallel zur Autofahrbahn verlaufen, wo der Tempounterschied groß ist, wo wenig Wege abzweigen und kreuzen, die Gefährdung der körperlich Schwächeren – der Radfahrer also – durch Abbieger vergleichsweise gering ist. Anders in der Stadt mit ihren zahllosen Nebenstraßen und mit ihren vielfältigen Abbiegeströmen. Die höchste Gefährdung besteht gerade beim Abbiegen, weshalb es auch der Bundesgesetzgeber mittlerweile erkannt hat, die Radfahrer im Sichtfeld zu belassen, nicht aber sie außerhalb des Sichtfeldes zu führen. Ich kann es persönlich nachvollziehen, dass durch die nicht gerade üppige Breite der Fahrbahn sich der eine oder der andere gefährdet fühlt, gerade dort, wo sich zwei Lkw oder Transporter begegnen. Ist es Hartgesottenheit, dies auszuhalten, oder ist es schlicht und einfach Rücksichtnahme, eine Eingewöhnung, hier des Stärkeren – wie es völlig selbstverständlich sein sollte, wenn er den anderen, den Schwächeren, doch sieht?

Helmut Krüger, Potsdam

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