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Lesermeinung: Jagdneid und Rotkäppchenkomplex machen dem Wolf das Leben schwer

Zur Rückkehr der Wölfe in DeutschlandWölfe haben es in Deutschland nicht leicht. Jagdneid und Rotkäppchenkomplex machen es ihnen schwer.

Stand:

Zur Rückkehr der Wölfe in Deutschland

Wölfe haben es in Deutschland nicht leicht. Jagdneid und Rotkäppchenkomplex machen es ihnen schwer. Jäger und Landwirte warnen vor dem „grauen Räuber“, sie würdenWeidetiere und Wild dezimieren. Als vor längerer Zeit aus einem Gehege im Bayrischen Wald zwei Wölfe entwichen, wurde sogar die Bundeswehr bemüht. In Deutschland ist der Wolf eben die Kinder mordende Bestie, das Böse schlechthin. Aber nur in Deutschland.

Die anderen Europäer sehen das entspannter. Wahrscheinlich weil dort mehr Wölfe leben und die Menschen vertrauter mit ihnen sind. Angst macht vor allem das Fremde, das Unbekannte. Auch Fremdenfeindlichkeit ist dort am größten, wo die Fremden fehlen. Im Vergleich (Stand 2005) sind die Stückzahlen wie folgt: Frankreich 90 Wölfe, Portugal 300, Italien 500, Spanien 2000 und Rumänien 4000. Deutschland 25. Auf eine Million Einwohner kommen in Rumänien 182 und in Deutschland 0,3 Wölfe. Dennoch wurde in Rumänien das Wild nicht ausgerottet. Und bei uns? Die Begegnung mit einer Wildsau, besonders in Begleitung von Jungen, ist erfahrungsgemäß gefährlicher als die mit einem Wolf. Wildschweine aber gibt es in Deutschland, grob geschätzt, rund 1,2 Millionen.

Dr. E.M. v. Livonius, Geltow

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