Lesermeinung: Jeder will das Spaßbad – Taten gefragt
Jeder will das Spaßbad – wenn auch unterschiedliche Vorstellungen darüber herrschen, in welcher Form und unter welchen Voraussetzungen das entstehen soll. Die Grünen wollen jegliche Entwicklung außerhalb der Stadtmauern aus dem 18.
Stand:
Jeder will das Spaßbad – wenn auch unterschiedliche Vorstellungen darüber herrschen, in welcher Form und unter welchen Voraussetzungen das entstehen soll. Die Grünen wollen jegliche Entwicklung außerhalb der Stadtmauern aus dem 18. Jahrhundert unterbinden. Die CDU ist je nach Wahlkreis mal absoluter Gegner (Mitte-Nord) und totaler Verfechter (Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld). Diese Doppelzüngigkeit schadet dem Vorhaben und den Interessen der Potsdamerinnen und Potsdamer. Die über 40 000 Menschen, die im direkten Einzugsbereich wohnen, haben ebenso einen Anspruch auf attraktive Freizeitangebote in ihrer Umgebung, wie alle anderen auch. Die SPD-Fraktion hat zum Spaßbad gar keine eigene Meinung. Je nach dem, wie der Oberbürgermeister (oder: welcher Oberbürgermeister) den aktuellen Verhandlungsstand darstellt, ist sie mal dafür, mal dagegen. Verkauft wird dies als „kritische Begleitung“ des Freizeitbades. In Wirklichkeit ist es aber die eigene Unfähigkeit, ein sinnvolles Projekt zu wollen und die Durchsetzung zu befördern – also politisch produktiv tätig zu werden. Einzig die PDS verfolgt eine klare Linie: Ein solches zusätzliches Freizeitangebot tut Potsdam gut und stärkt die Landeshauptstadt als Tourismusstandort. Dass Potsdam mehr als Sanssouci ist, beweist man auf dem Tourismus- und Freizeitsektor insbesondere dadurch, dass man es vermag, attraktive Magnete zu schaffen. So kann unter anderem auch die Übernachtungsquote davon profitieren. Ganz nebenbei wird auch das Hallenbaden in der Stadt wieder attraktiv und gibt gerade jungen Menschen einen zusätzlichen Anreiz, sich in ihrer Freizeit zu bewegen - auch ohne gleich eine Vereinsbindung einzugehen. Jetzt müssen Taten folgen. Es ist schließlich nicht so, dass wir erst seit gestern über einen Freizeitpark neben dem Stern-Center sprechen. Ein Vorhabenträger existiert, ebenso konkrete Bedingungen der Stadtverordneten. Mit Enttäuschung und Verwunderung nehme ich trotzdem zur Kenntnis, dass seit dieser Grundsatzentscheidung, die Brache an der Straße „Zum Kirchsteigfeld“ zum Freizeitbad zu entwickeln und konkrete Förder- und Verhandlungsbedingungen aufzumachen, kein Fortschritt erzielt werden konnte. So fehlt eine Linie, wie mit den vorhandenen Planungsbedingungen umgegangen werden soll. Die aus dem Blickwinkel der Stadtentwicklung sinnvollste und wirtschaftlich chancenreichste Variante ist ausgewählt. Ein nicht entwickelter Bereich kann verschwinden. Das Bad wäre verkehrsgünstig angebunden. Der Einzelhandelsstandort Potsdam-Süd erfährt eine Aufwertung. André Stephan, Potsdam
André Stephan
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