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Diskussion um den Potsdamer Weihnachtsmarkt: Keine befriedigende Antwort

Ich war einer der ersten, die sich an die Stadt und den Herrn Oberbürgermeister gewandt haben.

Hallo,   gerade habe ich Ihren Artikel in der PNN-Online zur frühen Eröffnung des Potsdamer Weihnachtsmarktes gelesen und danke Ihnen für diesen Beitrag, der auch den Unmut anderer zum Ausdruck bringt. Ich war einer der ersten, die sich an die Stadt und den Herrn Oberbürgermeister gewandt haben und der um eine Erklärung für die frühe Eröffnung gebeten hat (dieser Brief ist im Anhang zu lesen). Da Potsdam immer als Stadt der Toleranz - ganz besonders auch der religiösen Toleranz - dargestellt und beworben wird, war und ist dieses für mich mehr als unverständlich. Als gläubiger Christ habe ich auch viele andere Christen und Kirchengemeinden davon in Kenntnis gesetzt. Eigene Initiativen erfolgten, wie Sie berichteten. Erst wurde meine Anfrage tagelang ignoriert, dann wurde ich mit dem Hinweis auf die wirtschaftliche Lage der Einzelhändler abgespeist und mit dem Verweis getröstet, dass der Weihnachtsmarkt am Sonntag, d. 25.11. (Totensonntag) geschlossen ist. Diese Antwort befriedigt mich jedoch nicht. Ich werde in diesem Jahr bewusst den Potsdamer Weihnachtmarkt in der Innenstadt boykottieren und hoffe, dass sich auch andere frustrierte Potsdamer dem anschließen.   Mit freundlichen Grüßen,  Michael Meixner  

Potsdam, d. 29.10.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,   als Abonnent des Kultur-Newsletters habe ich soeben gelesen, dass der Potsdamer Weihnachtsmarkt in der Innenstadt bereits am 22. November 2012 eröffnet werden soll. Ich finde dieses nicht hinnehmbar und sehr provokativ, da der Termin noch vor dem Ewigkeits- bzw. Totensonntag am 25.11. liegt. Bisher hat die Eröffnung der Potsdamer Weihnachtsmärkte immer erst am Montag nach dem Ewigkeitssonntag stattgefunden.   Als Christ bin ich darüber sehr entsetzt und finde es äußerst pietätlos zumal Potsdam in der Öffentlichkeit als die Stadt der religiösen Toleranz gilt und als solche auch beworben wird. Wo ist hier die Toleranz gegenüber den Christen, die zunächst am Ewigkeitssonntag das alte Kirchenjahr in Andacht beenden wollen, um sich dann mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres am 1. Advent auf das Kommen Christi vorzubereiten? Ich kann leider keine religiöse Toleranz darin erkennen sondern nur die Möglichkeit für die Händler, noch an ein paar Tagen mehr Umsatz zu machen und damit Geld in die Potsdamer Stadtkasse zu spülen. Möglicherweise war das auch einer der Gründe für diesen frühen Termin.   Ich muss nicht schon im August hier in den Supermärkten überall Lebkuchen und Adventskalender kaufen können. Weihnachten ist erst im Dezember! Gegen diesen offiziellen Trend kommt die Stadt Potsdam vielleicht nicht alleine an, aber Potsdam kann ein Zeichen setzen. Mutig waren die Potsdamer und auch der Oberbürgermeister als sie sich für die Blockade der Rute des Neonazi-Aufmarsches Mitte September stark machten. Mutig würde es auch sein, sich gegen eine Öffnung der Weihnachtsmärkte vor dem Ewigkeitssonntag einzusetzen! Religiöse Toleranz vor Kommerz - damit Weihnachten das Fest der Nächstenliebe bleibt und nicht das Fest des Konsums wird.   Mit freundlichen Grüßen,  Michael Meixner

Historiker - Religionswissenschaftler - Stadt- und Gästeführer

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