Lesermeinung: Keine freie Wahl für freie Gäste
Zu „Verbote oder Qualm-Oasen?“, 16.
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Zu „Verbote oder Qualm-Oasen?“, 16.10. Im Artikel benennen die Autoren die Anzahl derer, die laut Umfragen ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie wünschen, bei 36 Prozent. In anderen Umfragen gehen diese Werte bis über 50 Prozent. Auf der anderen Seite klagen nun Wirte und Restaurantinhaber über die stetig sinkenden Umsätze und Akzeptanz der Gastronomie. 70 Prozent der Bundesbürger rauchen nicht, insbesondere nicht im eigenen Haushalt, und schon gar nicht während des Essens. Nun soll sich diese Mehrheit mit großer Freude in Raucherrestaurants und Rauchercafès wohlfühlen, dort dinieren, sich einer massiven Krebsgefahr aussetzen und dafür auch noch Geld ausgeben? Die Gastronomie verschreckt hier massiv und verzichtet damit fahrlässig auf die Hälfte Ihrer Kundschaft, beziehungsweise nötigt sie diese, vom Nichtraucher, zum mitrauchenden, krebsgefährdeten Gast zu werden. Bei der Einrichtung von Raucherecken, hätten sie die Chance auf 100 Prozent Kunden, derzeit bedienen sie nur die 30-prozentige Gruppe der rauchenden Bevölkerung. Jede andere Branche wäre längst von der Schließung bedroht, würde sie so fahrlässig mit den Kundenwünschen umgehen und nur ein Drittel der Menschen wirklich ansprechen. Alle Personen sollen die freie Wahl haben, ob sie rauchen wollen, und wie sie sich wohlfühlen möchten oder nicht. Was McDonalds längst erfolgreich mit abgetrennten Bereichen praktiziert, wird 50 Millionen Bundesbürgern in der heimischen Gastronomie nicht ermöglicht. Da ist deren Niedergang nur eine logische Folge. Die Vorreiter USA, Irland und Norwegen zeigen erfolgreich, was die Menschen wirklich wollen. Sebastian Winkelmann, Potsdam
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