Lesermeinung: Keine neuen Verbotsschilder für den Kleinmachnower Marktplatz
Zu: „Die Schattenseiten vom Wohnen“ Mit diesem Leserbrief möchte ich der Gemeinde Kleinmachnow herzlich zu dem neu geschaffenen Marktplatz gratulieren, auf dem es offensichtlich gelingt, das Leben in der Gemeinschaft zu leben. Wie es in dem Artikel so gut beschrieben ist, können hier die Anwohner einkaufen, die Kinder spielen, die Jugendlichen sich treffen und auch die älteren Menschen sind in dieses Ensemble eingebunden, in dem sie zentral wohnen.
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Zu: „Die Schattenseiten vom Wohnen“ Mit diesem Leserbrief möchte ich der Gemeinde Kleinmachnow herzlich zu dem neu geschaffenen Marktplatz gratulieren, auf dem es offensichtlich gelingt, das Leben in der Gemeinschaft zu leben. Wie es in dem Artikel so gut beschrieben ist, können hier die Anwohner einkaufen, die Kinder spielen, die Jugendlichen sich treffen und auch die älteren Menschen sind in dieses Ensemble eingebunden, in dem sie zentral wohnen. Herzlichen Glückwunsch!!! Auch deswegen, weil Kleinmachnow im Landkreis Potsdam-Mittelmark eine der wenigen Gemeinden ist, wo die Einwohnerzahlen ständig wachsen, vor allem die unter 18 Jahren. Mit Bedauern habe ich dem Artikel entnommen, dass nun, auf Druck der Anwohner in Kleinmachnow, geplant ist, Verbotsschilder aufzustellen und das Spielen der Kinder auf eigens dafür geschaffenen Plätzen zu separieren – fernab vom gemeinschaftlichen Leben. Durch die Erfahrungen anderer Gemeinden zeigt sich, dass diese Plätze von den Kindern und Jugendlichen nur sehr zögerlich bis gar nicht angenommen werden. Anders als manche Wortführer, die sich angeblich im Sinne der Bewohner der altersgerechten Wohnungen äußern, möchten Kinder nämlich mittendrin leben und spielen. Hier kann man als Gemeindevertreter ansetzen und das Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Das Leben auf diesen öffentlichen Plätzen bedarf keiner neuen Verbotsschilder. Durch die vorgegebenen Ruhezeiten ist es ausreichend geregelt. Streit in der Gemeinde muss auch von den Gemeindevertretern ausgehalten werden und wird, nicht selten, durch eine vorschnelle Entscheidung nur scheinbar gelöst. Die Umsetzung eines gemeinschaftlichen Lebens auf solchen Gemeinschaftsplätzen- Plätzen braucht viel Toleranz von allen Seiten und es braucht vor allem Zeit. Die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern kann ich nur motivieren, diesen neu geschaffenen, öffentlichen Platz weiterhin intensiv zu nutzen, natürlich unter Einhaltung der öffentlichen Ordnung. Die Anwohner Kleinmachnows kann man nur dazu aufrufen, an dem Leben teilzunehmen. Mit einem Besuch in einem Café zum Beispiel. Die Bewohner der altersgerechten Wohnungen würde ich nur bitten, den Versuch zu starten, an diesem, sicherlich oft quirligen, Leben auf dem öffentlichen Marktplatz teilzunehmen, kompromissbereit zu sein und die Vorteile eines Lebens in einer altersdurchmischten Gesellschaft zu erkennen. Sollte es ihnen so gar nicht gelingen, bitte ich sie ihren Wohnort zu überprüfen. Dr. Anja Gross, Kinderärztin, Schwielowsee
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