Lesermeinung: Killerspiele
Wenn Gewalt normal wird, 18.3.
Stand:
Wenn Gewalt normal wird, 18.3.
Ich spiele selbst seit vielen Jahren Computerspiele, unter anderem „Counterstrike“ und ähnliche Spiele mit der Freigabe ab 16 oder 18 Jahre, welche in der allgemeinen Berichterstattung oft als „Killerspiele“ bezeichnet werden. Die Nennung von „Warcraft“ mit „Counterstrike" und „Doom“ (die beiden letzten sind sogenannte „Ego-Shooter“) in einem Atemzug, lässt den unwissenden Leser fälschlicherweise schlussfolgern, dass es sich bei allen drei genannten Spielen um „Killerspiele“ handelt, da zudem im Artikel behauptet wird, dass unter anderem diese Spiele zu Gewalttaten anregen. „World of Warcraft“ ist in der breiten Öffentlichkeit als Spiel mit Suchtfaktor bekannt, es ist aber ein Online-Rollenspiel,welches in einer Fantasywelt spielt. Schusswaffen gibt es dort nicht! Wenn Sie diesem Spiel den Charakter eines Gewaltspiels zuschreiben, dann müsste dies auch mit allen anderen Rollenspielen geschehen, wie beispielsweise „Gothic“. Ich halte es für problematisch, wenn der mit Computerspielen nicht vertraute Leser durch derartig einseitige, undifferenzierte und fälschliche Darstellungen manipuliert wird. Zum Artikel wurde ein Foto von „Counterstrike“ gezeigt, auf dem „Blut“ zu sehen ist. Sowohl in der Originalversion „Counterstrike“ als auch im Nachfolger „Source“ gibt es in der im Handel erhältlichen Version kein Blut. Den Aussagen von Herrn Professor Mikos stimme ich voll und ganz zu. Leider jedoch sind Aussagen wie diese in den Medien zu selten zu finden – zu Unrecht.
Clemens Limberg, Potsdam
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