Lesermeinung: Klassentreffen und Abschiedsball
Die alten Herren von der „Kanalpenne“Zum 15. Mal kamen die alten Herren der Potsdamer Oberrealschule zum Klassentreffen zusammen.
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Die alten Herren von der „Kanalpenne“
Zum 15. Mal kamen die alten Herren der Potsdamer Oberrealschule zum Klassentreffen zusammen. Die Oberrealschule wurde 1937 in die „Erste Städtische Oberschule“ umbenannt. Respektlos wurde die Schule damals als „Kanalpenne“ bezeichnet, da sie am Stadtkanal lag. Nachfolger dieser Schule, die 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, ist das jetzige Humboldt-Gymnasium.
Eigentlich waren es bei der Einschulung 1938 zwei Klassen, die dann im Krieg durch Kinderlandverschickung 1942 und Luftwaffenhelferzeit ab 1943 mehrmals gemischt wurden. Nach dem Krieg kamen Flüchtlinge und Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft hinzu. Andere waren nach dem Westen gegangen.
So ist es eigentlich ein durcheinandergewürfeltes Häufchen der Jahrgänge 1926 bis 1928, das sich immer wieder trifft. Leider ist die Verbindung zur Schule etwas abgebrochen, seitdem der Lehrer Reinhard Hentze als Verbindungsmann in Rente gegangen ist. Angefangen hatte alles damit, dass der in der Bundesrepublik bestehende Freundeskreis der Oberrealschule Potsdam nach der Wende Verbindung zur ehemaligen Schule aufnahm.
Doch diese Treffen waren jahrgangsübergreifend und man erkannte nur wenige bekannte Gesichter. Als sich der Freundeskreis 1995/96 auflöste, sollte sich das ändern, da der inzwischen verstorbene Hans-Dietrich Marx sich daran machte, mit den neuen technischen Möglichkeiten Klassenkameraden in aller Welt ausfindig zu machen und sie 1997 zu sich nach Leuna einlud. Seitdem trifft man sich in jedem Jahr in Alt-Töplitz im Hotel Mohr. Eine Ausnahme gab es 2003 mit dem Besuch bei einem Klassenkameraden in dem Münchhausen-Ort Bodenwerder.
Inzwischen hat sich ein gewisser Ritus herausgebildet. Donnerstag ist nach der Anreise ein erstes Wiedersehen und am Freitag folgt die Rundfahrt mit der Weißen Flotte um die Insel Potsdam. Gewürzt wird die Zusammenkunft durch Berichte, zum Beispiel über die Geschichte Potsdams.
Unvergessen sind die Vorträge des verstorbenen Historikers Professor Dr. Harald Müller, der nach dem Krieg in die Klasse kam. Da nur noch zwei Mitschüler in Potsdam wohnen, nutzen viele die Gelegenheit auch für private Besuche. Der Teilnehmerkreis ist natürlich in den Jahren kleiner geworden, doch trotz zweier kurzfristiger Absagen haben immerhin zehn ehemalige Schüler mit ihren Frauen den Weg nach Alt-Töplitz gefunden.
Die Hälfte kam aus den alten Bundesländern. Allerdings konnten manche nicht auf Gehhilfen verzichten. Trotzdem freuen sich alle schon auf das 16. Treffen im nächsten Jahr vom 21. bis 23. Juni an gleicher Stelle.
Horst Kupper, Birkenwerder
„Dieser Jahrgang war der Beste!“
Die Werderaner Oberschule verabschiedete vor Kurzem die 10. Klassen. Dieser Jahrgang war der Beste! Wie jedes Jahr. Weit über die Hälfte der Oberschüler erreichte die Fachoberschulreife, viele sogar mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Jeder konnte mit Stolz sein Zeugnis in Empfang nehmen. Wenn das kein Grund zum Feiern war!
Die Zeugnisübergabe in der Havelauenhalle war sorgfältig vorbereitet und die kulturellen Wortbeiträge begeisterten das Publikum. Die sechsjährige Emma sorgte für Rührung mit ihrem Gedicht über das „Wunderhaus Schule“. Der zehnjährige Paul spielte auf der Gitarre so schön, dass man eine Stecknadel fallenlassen konnte. Und das bei 93 Absolventen plus Gästen.
Am Abend wurde im Kongresshotel in Potsdam bei sehr guter Stimmung ausgelassen getanzt und gefeiert.
Jördis Freiwald, Werder/Havel
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