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Lesermeinung: Kohlenstoffkreisläufe schließen!

Zu: „Algen gegen Klimakiller“, 13.10.

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Zu: „Algen gegen Klimakiller“, 13.10.

Es ist von Bioreaktoren die Rede, die durch spezielle Algenkulturen das in Rauchgas enthaltene Kohlenstoffdioxid in Biomasse binden. Bei Anwendung dieser Technologie können klimarelevante Gase – wenn auch über Umwege – doch in die Atmosphäre gelangen und dort ihre verheerende Wirkung entfalten. Zum Beispiel wenn daraus Biokraftstoff produziert wird. Dann wird zwar ein Teil CO2 eingespart, nämlich der aus fossilen Brennstoffen. Aber wir würden die weiter steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre nur geringfügig ändern. So werden in dem Artikel, unter dem Deckmantel des Klimaschutzes, Braunkohletagebaue und Kohlekraftwerke als notwendige Lieferanten gutgeheißen – obwohl die Kombination aus beiden an der Umweltzerstörung den größten Anteil hat.

Man denke nur an die Zerstörung der Landschaft durch Tagebaue, dies betrifft sowohl Natur als auch Kultur, und die im Vergleich zu anderen Kraftwerken sehr hoch ausfallenden Kohlenstoffemissionen je Kilowattstunde Strom. Um nun aus dieser „Zwickmühle“ herauszukommen, sollte der Kohlenstoffkreislauf zunehmend geschlossen werden, als weiter mit einem großen, nicht notwendigen Input aus fossilen Lagerstätten fortzufahren. Dies stelle ich anhand einer möglichen Vision dar. Man könnte die Biomasse aus einem solchen Algenbioreaktor in einer Biogasanlage verwenden. Dort wird unter anderem Kohlenstoffdioxid und Methan frei. Das Methan kann nun in einem Gaskraftwerk direkt genutzt werden, um Energie zu erzeugen, wobei im Verbrennungsprozess abermals Kohlenstoffdioxid anfällt. Das in den Biogasanlagen und den Gaskraftwerken anfallende Kohlenstoffdioxid könnte nun in dem am Anfang der Kette stehenden Algenbiomassereaktor verwertet werden. So kann wieder Biomasse erzeugt werden und es schließt sich hypothetisch ein Kreis.

Stefan Kruse, Potsdam

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