Lesermeinung: Königliche Kultur?
Die Kuriositäten-Liste der Potsdamer Kulturpolitik wird immer längerPotsdam: „Verdammt ich lieb dich – ich lieb dich nicht“. Die Debatte über die Fördergeldaffäre im Waschhaus kocht hoch, während die Aussagen des Landes und der Stadt dazu nur so vor Widersprüchlichkeiten strotzen.
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Die Kuriositäten-Liste der Potsdamer Kulturpolitik wird immer länger
Potsdam: „Verdammt ich lieb dich – ich lieb dich nicht“. Die Debatte über die Fördergeldaffäre im Waschhaus kocht hoch, während die Aussagen des Landes und der Stadt dazu nur so vor Widersprüchlichkeiten strotzen. Und Mathias Reim schlägt mit dem Eröffnungskonzert der Freilichtbühne auf der Schiffbauergasse jeden aufrechten Waschhausgänger in die Flucht. Am Ende will wieder keiner die Verantwortung für dieses Debakel übernehmen. Das passt perfekt in die Liste der Kuriositäten in der Kultur- und Stadtentwicklungspolitik: Ein nicht gebautes Niemeyer-Bad, ein Theaterneubau mit verkorkster Akustik und drohender Millionenklage des Architekten, eine besucherunfreundliche Parkordnung mit ihren Fahradschiebestrecken, eine Stadtschlossdebatte ohne absehbares Ende, eine innerstädtische Einkaufssituation, die jeden konsumfreudigen Potsdamer nach Berlin treibt – um nur einige zu nennen. Was soll''s, freuten wir uns doch über die zehnte Potsdamer Schlössernacht, die Herrn Paffhausen und seinen Stadtwerken das Geld einspielte, welches ihm auf dem nächstjährigen Stadtwerkefest die Möglichkeit gibt, uns mit alternden Rockstars zu unterhalten. So wünsche ich Potsdam mit Mathias Reim: „Verdammt ich lieb dich, ich lieb dich nicht“.
Marc Eisenschink, Potsdam
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