Lesermeinung: Kritik an Potsdamer Schulverwaltung: Ablehnungen treffen zu spät ein
Zur momentanen Situation Potsdamer Kinder, die sich für die weiterführenden Schulen bewerbenFrau Zietz hat einen 12-jährigen Sohn, der ab August eine weiterführende Schule besuchen will. Ihr Sohn hat sich mächtig ins Zeug gelegt und eine Empfehlung erhalten, mit welcher er eine Gesamtschule besuchen kann.
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Zur momentanen Situation Potsdamer Kinder, die sich für die weiterführenden Schulen bewerben
Frau Zietz hat einen 12-jährigen Sohn, der ab August eine weiterführende Schule besuchen will. Ihr Sohn hat sich mächtig ins Zeug gelegt und eine Empfehlung erhalten, mit welcher er eine Gesamtschule besuchen kann. Dementsprechend hat Familie Zietz ihre Wunschschulen ausgewählt. Kürzlich bekam die Familie die Absagen. Nun ist eine Sache, dass man seine Wunschschule nicht bekommt – eine ganz andere aber, dass man nicht einmal seine gewünschte Schulform erhält. Die Ignoranz, mit welcher die Schulverwaltung auf dieses Problem reagiert, schlägt dem Fass den Boden aus. Innerhalb von fünf Tagen muss man entscheiden, an welche Schule das Kind gehen soll, ansonsten wird das Kind einer wohnortnahen Schule zugewiesen. Man hat keine Zeit, sich noch andere Einrichtungen anzuschauen und Alternativen abzuwägen.
Dabei war dem Schulamt die Ablehnung wesentlich früher bekannt. Warum werden die Eltern nicht zeitnah unterrichtet? In ganz Potsdam gibt es – so die offizielle Lesart – keine freien Gesamtschulplätze mehr, obwohl diese Schulform für viele Kinder geeignet ist, beispielsweise für die, die auf einer Gesamtschule ihr Abitur machen wollen und nicht auf eine Oberschule möchten.
In dem genannten Fall wurde dem Kind die Zuordnung auf eine Oberschule angedroht, obwohl die Mutter das Kind wegen Mängeln in der Pädagogik dort runter genommen hatte! Der betroffene Junge droht mit Schulverweigerung. Im letzten Jahr trafen die Ablehnungen erst bei den Eltern ein, als die Anmeldefrist für andere Schulen bereits abgelaufen waren. Machen wir uns nichts vor, es gibt nun einmal Schulen, die den Kindern ein besseres Lernumfeld und damit bessere Zukunftaussichten bieten als andere.
Solange die Stadt und das Land nicht in der Lage sind, für alle Schulen und alle Kinder die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, sollte zumindest der Wunsch der Eltern nach einer bestimmten Schulform respektiert werden. Und den Kindern eine solche Schule ermöglicht werden, soweit die Empfehlung dafür vorliegt!
Wir interessieren uns dafür, wie viele Eltern ähnliche Probleme hatten und bitten sie, sich bei uns zu melden, Mail an jacqueline.krueger@email.de
Andrea Armina Zietz, Jacqueline Krüger, Martin Freydank, Rebecca Kämmer, Potsdam
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