zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Landtag; Gaspreise

Zu: „“Das ist Sabotage an der Länderfusion““,2.3.

Stand:

Zu: „“Das ist Sabotage an der Länderfusion““,2.3.

Eigentlich hätte der Vorschlag – einer der so oft bemühten preußischen Tugend, der Sparsamkeit folgend – schon viel früher aus der Provonz kommen müssen. Aber wieder einmal haben die praktischen Berliner der gernegroßen Potsdamern die Butter vom Brot genommen. Es gibt durchaus wichtigere Gründe als die paar Millionen für eine weitere große Anlage in den märkischen Sand zu setzen. Jede Einrichtung, die politisches Gewicht haben möchte, zieht in die Hauptstadt. Warum wohl? Doch nicht nur um eine schmucke Adresse vorzeigen zu können! Es ist die Nähe zur Regierung, wo die meisten Weichen gestellt werden. Die Lobbyarbeit macht sich einfacher, so nahe der Macht.

Wer aber nun aufheult. weil die Berliner wieder mal mehr Pragmatismus bewiesen haben, steht in der Ecke der Kleingeister. Denn wer glaubt, dass durch den Sitz des Landtages die Benachteiligung der – zu Recht um ihre wenigen Vorteile bangenden – Märker zu verhindern wäre, ist wohl naiv. Ein Vereinigungsvertrag mit fest gezurrten Bedingungen, wie der ländliche Raum Brandenburgs zu stabilisieren und zu entwickeln ist und eine Zehn-Jahres-Rücktittsklausel würde die bedachten Märker wohl eher von einer „Zweckehe“ überzeugen, als großspurige Vorhaben, die nur Geld kosten, das woanders besser einzusetzen wäre.

Dr. Anders, Wilhelmshorst

Der Schock kam mit der Gasrechnung

Die letzte Rechnung, die ich von der „Erdgas Mark Brandenburg GmbH“ (EMB) bekam, war für mich ein Schock. Es ist die Erhöhung um 25 Prozent des Arbeitspreises für das gelieferte Erdgas, was mich so schockte. Für diese, ohne jede Erläuterung, massive Preiserhöhung ist mir bis heute noch keine passende Einstufung in meinen persönlichen Moralkodex eingefallen. Von höherer Gewalt möchte ich nicht sprechen, obwohl die EMB für mich das Gasliefermonopol besitzt, was ja in etwa das gleiche bedeutet.

Da ist als erstes das Argument „Ölpreisbindung“. Ich habe ich mir meine Tankstellenrechnungen aus den vergangenen Jahren angesehen und eine Preissteigerung im ersten Halbjahr 2005 von 10,7 Prozent festgestellt. Die Erhöhung des Gaspreises, der mit einem halben Jahr Verzögerung in Kraft trat, scheint dazu keinerlei Bezug zu haben.

AußErdem fielen mir die eventuell gestiegene Bezugskosten für Erdgas ein, ich erinnerte mich an die „Gaskrise“ zwischen Russland und der Ukraine. Auf meiner Rechnung las ich ab, dass der seit Januar 2006 geltende Arbeitspreis für 1000 Kubikmeter Erdgas 561,84 Euro beträgt. Die Handelsspanne der EMB beim Weiterverkauf an ihre Privatkunden muss demnach bei 112 Prozent liegen.

Das nenne ich einen stolzen Ansatz, der nicht falsch sein muss, nur nachvollziehen lässt er sich nicht.

Rüdiger Hohmann, Caputh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })