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Lesermeinung: Lange Erholung

Die Kommunalwahl ist am 26. Oktober 2003 für die SPD verheerender ausgefallen, als überhaupt zu erwarten war.

Stand:

Die Kommunalwahl ist am 26. Oktober 2003 für die SPD verheerender ausgefallen, als überhaupt zu erwarten war. Der Verlust von nahezu 50 Prozent der Stadtverordneten darf seitens des Bundeskanzlers nicht weite mit der üblichen Praxisferne und Überheblichkeit übergangen werden. Es wird lange dauern, bis sich die SPD in Potsdam von diesem Schlag erholt hat, bis alle diejenigen wieder aktiv mitarbeiten, die als Kandidaten Sachverstand und Engagement zur Verfügung stellen wollten, ungerechtfertigt aber „abgestraft“ wurden. Dabei hat es nach der verlorenen Landtagswahl in Bayern im September an Warnungen und Hinweisen nicht gefehlt. Es geht nicht um das „ob“, sondern um das „wie“ von Reformen. Solange die Super-Reichen nicht „zur Kasse“ gebeten werden und stattdessen übermäßig hohe Gehälter beziehen oder trotz nachgewiesener Fehlleistungen noch unverantwortlich hohe Abfindungen erhalten wie Ron Sommer, werden die „kleinen Leute“ mit Zorn ihre zahlreichen Opfer auf sich nehmen und es durch Wahlenthaltung oder „Bestrafung“ der SPD vergelten. Und ebenso ärgern sich viele über die zahlreichen „handwerklichen Fehler“: Wann werden endlich die verantwortlichen Beamten zur Rechenschaft gezogen, die unfähig sind und die ständigen Fehlberechnungen des Finanzministeriums, eine den Kommunen gegenüber verheerende Steuerreform oder die Pannen beim Vertrag mit dem Maut-System zu vertreten haben? Dr. Günter W. Zwanzig, Oberbürgermeister a. D.

Dr. Günter W. Zwanzig

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