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Lesermeinung: Lokale Historie für die Zukunft bewahren

Was leisten Ortschronisten und Heimatvereine?In seinem Vortrag berichtete Michael Scholz auf dem Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte ausführlich darüber.

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Was leisten Ortschronisten und Heimatvereine?

In seinem Vortrag berichtete Michael Scholz auf dem Tag der brandenburgischen Orts- und Landesgeschichte ausführlich darüber. Heimatgeschichtsvereine und Heimatforscher sind nicht nur „Kunden“ der Archive, sie arbeiten auch gemeinsam. Doch sind dieser Zusammenarbeit durch die gesetzlichen Aufgaben des Kommunalarchivs Grenzen gesetzt: Zugangsbedingungen, Schutzfristen und Benutzungsbeschränkungen, speziell bei der Beschäftigung mit der Ortsgeschichte der neueren Zeit. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Zum Beispiel die ehrenamtliche Arbeit im Archiv. Wenn entsprechende Vorkenntnisse vorliegen, können auch höherwertige Aufgaben selbstständig erledigt werden. Ortskundige Personen leisten bei der Identifizierung von Fotos wertvolle Dienste. In der Regel sind es Rentner, die über die Zeit und die Geduld für die mühselige Arbeit der Archivierung verfügen. Gemeinsame Veranstaltungen von Archiven und Vereinen fördern die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem können Vereine Spenden entgegennehmen, die Restaurierungen der Archivalien zugute kommen. Zum Umgang mit dem Archivgut gibt es laut Brandenburgischem Archivgesetz drei Möglichkeiten: Es kann ein eigenes Archiv errichtet werden, wenn geeignete Räumlichkeiten und Personal zur Verfügung stehen. Auch eine archivische Gemeinschaftseinrichtung mit einem anderen Träger ist möglich oder die Übergabe des Archivguts an ein anderes öffentliches Archiv. Nicht möglich ist die Übergabe an einen privaten Träger, das schließt auch die Übergabe an einen Verein aus. Hintergrund ist, dass ein Archiv nicht nur älteres, sondern auch „junges“ Schriftgut verwahrt, das personenbezogene Daten enthält. Ein Heimatverein darf aber „Sammlungsgut“ verwahren. Hierzu gehören Foto- und Zeitungssammlungen, Unterlagen von Privatpersonen, von Betrieben, Vereinen oder Verbänden oder anderer Gruppierungen in der Gemeinde. Das ist besonders wichtig, da diese häufig verloren gehen.

Deshalb mein Appell an alle Bürger: Helfen Sie mit, dass die schriftliche Überlieferung im Land für spätere Generationen von Lokalforschern erhalten wird. Historisches Bewusstsein und regionale Identität sind wichtige Bausteine für die Zukunft im Lande. Bürger der Gemeinde Nuthetal wenden sich bitte an den Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V., Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal, Tel. 033200-85 559 oder an die Ortschronistin Annett Böhm, Ravensbergstraße 5, 14558 Nuthetal, Tel. 033200-51 775 oder per E-mail an boehm.a-a@t-online.de

Annett Böhm, Nuthetal

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