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Lesermeinung: Lösungsansätze für Verkehrsproblematik

Verkehrskonzept im Bereich der Kleinmachnower KiebitzbergeEine verkehrsplanerische Lösung der Anbindung des Freibades Kiebitzberge sowie des Sportforums ist seit einem Jahrzehnt überfällig. Die Ursachen für den heutigen Zustand und die Verantwortlichkeiten sollten nicht einseitig ausgelegt werden.

Verkehrskonzept im Bereich der Kleinmachnower Kiebitzberge

Eine verkehrsplanerische Lösung der Anbindung des Freibades Kiebitzberge sowie des Sportforums ist seit einem Jahrzehnt überfällig. Die Ursachen für den heutigen Zustand und die Verantwortlichkeiten sollten nicht einseitig ausgelegt werden. Ich sehe sie im politischen Versagen der Gemeindevertretung, die mit dem Beschluss zum Bau des Sportforums keinen Bebauungsplan mit integriertem Verkehrsplan und Grünordnungsplan beschlossen hatte. Ich sehe es auch im Versagen der Genehmigungsbehörde, die diese Probleme und Defizite nicht erkannte und der Baugenehmigung statt gegeben hat. Die beleidigende Protestkultur und Hysterie der Anwohner verhinderte zudem eine sachliche Auseinandersetzung. Zudem tragen der Verwaltungschef und das Bauamt der Gemeinde auch einen Teil der Verantwortung.

Wenn es um die verkehrlichen Probleme des Wohngebietes rund um die Kiebitzberge geht, müssen wir uns bewusst sein, dass die Anwohner des Thomas-Müntzer-Damm durch die Wende mit neuen Verkehrsströmen einer enormen Belastung ausgesetzt wurden. Diese Belastung wurde durch den lärmmindernden Belag nicht zufriedenstellend verringert. Sie kann nur gedämpft werden, indem wir alle die Nutzung des Autos einschränken. Durch eine glatte Asphaltdecke und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer könnten in der Max-Reimann-Straße die Laufgeräusche der Autos weiter gesenkt werden.

Schwieriger ist die Lösung der Verkehrsprobleme für das Freibad, da in Spitzenzeiten weit über 2000 Besucher an einem Tag zu bewältigen sind. Sowohl durch das rücksichtslose Verhalten manch eines Badbesuchers als auch durch die unübersichtliche Stellplatzsituation entstehen unnötige Belastungen. Hier könnten folgende Lösungsansätze helfen: ein veränderter Eingang zum Freibad vom Süden her, der nur fußläufig zu erreichen ist; die Buslinien so ausstatten, dass die Zehlendorfer und Teltower an ihrem Bus erkennen, ob er am Freibad Kiebitzberge hält; die Bus-Haltestelle an die Ramrathbrücke verlegen; de Citybus sollte das Freibad Kiebitzberge anfahren; Stellplätze für Fahrräder erweitern und unmittelbar vor dem Eingang des Freibades anlegen; Parkplätze für Autos gebührenpflichtig anbieten und durch ein elektronisch gesteuertes Verkehrsleitsystem auf den Zufahrtsstraßen sichtbar machen; den Parkplatz an der Ramrathbrücke mit einem Parkdeck ergänzen und auch Parkplätze im Techno-Terrain-Teltow sowie im Bereich des Landratsamtes in das Leitsystem einbeziehen.

Das Verkehrskonzept Kiebitzberge ist ein Thema, dass auch unter dem Aspekt der Regionalplanung, der demografischen Entwicklung und der Zukunftsfähigkeit von Infrastrukturlösungen betrachtet werden sollte.

Das Freibad muss in Zukunft per Bus und Fahrrad besser und preiswerter erreichbar sein, als durch das Auto. Wichtig zu bedenken ist, dass die Radwegeverbindungen entlang des Teltowkanal neu zu schaffen und entlang der Hauptverkehrsstraßen gut ausgeschildert sind.

Wenn Anwohner fordern, dass nur Anliegerverkehr zuzulassen sei, dann machen sie ihr persönliches Anliegen zur Messlatte einer imaginären Allgemeinheit. Diese Anspruchshaltung kann man nicht unwidersprochen stehen lassen. Der Anspruch auf Toleranz und soziale Verträglichkeit beginnt bei der Diskussion um den Freibadstandort und der Nutzung des Sportforums. In dieser Hinsicht haben sich einige Kleinmachnower mit der Diskussion ein Armutszeugnis ausgestellt.

Ich bin auch Kleinmachnower, aber ich teile nicht deren Meinung.

Axel Mueller, Kreistagsabgeordneter für Bündnis 90/Grüne

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