Lesermeinung: Machbarkeitsstudie: Landtag im Potsdamer Stadtschloss
Alles ist möglich - trotzdem mussSchlosshof nicht bebaut werdenEs sind Bedenken erhoben worden hinsichtlich der Gestaltung des neuen Landtagsgebäudes. In Leserbriefen und Kommentaren wurden erhebliche Bedenken gegenüber dem vorgelegten Gebäudeentwurfes des Planungsbüros geäußert.
Stand:
Alles ist möglich - trotzdem muss
Schlosshof nicht bebaut werden
Es sind Bedenken erhoben worden hinsichtlich der Gestaltung des neuen Landtagsgebäudes. In Leserbriefen und Kommentaren wurden erhebliche Bedenken gegenüber dem vorgelegten Gebäudeentwurfes des Planungsbüros geäußert. Sie meinen, das Ganze weicht sehr von dem ab, was wir unter dem Potsdamer Stadtschloss verstehen. Dabei haben die meisten nicht nachvollzogen, worum es sich handelt: Nämlich um eine Machbarkeitsstudie, nicht mehr und nicht weniger. Eine Machbarkeitsstudie hat zunächst grundsätzlich keine Architektur vorzugeben, sondern prüft, ob das vorgelegte Raumkonzept für die konkrete Idee machbar ist, oder nicht. Erfreulicherweise sagt die Studie von ganz klar und eindeutig, dass es machbar ist.
Wir können also von der gesicherten Erkenntnis ausgehen, dass es möglich ist, für insgesamt 150 Abgeordnete, also auch nach Vollzug einer möglichen Länderehe, so ein Landtagsgebäude auf dem Alten Markt zu errichten, welches in den Umrissen des Stadtschlosses erstellt wird, und in dem der gesamte Raumbedarf dieser Anzahl von Abgeordneten, einschließlich Plenarsaal, hinein passt. Nur das, und nichts anderes hatte das Büro Wächter und Wächter zu beantworten. Alles andere, was das Büro in diesem Zusammenhang vorschlägt, ist völlig unverbindlich. Es ist deshalb müßig, hierüber - jedenfalls jetzt - Kritik anzumelden. Über die Architektur wird man sich in Zukunft noch den Kopf zerbrechen, nämlich dann, wenn der kombinierte Investoren- und Architektenwettbewerb stattfindet. Erst dann kann trefflich über die architektonische Geschicklichkeit gestritten werden, vorher nicht.
Eine zweite Antwort haben Wächter und Wächter im Rahmen ihrer Machbarkeitsstudie trotzdem schon in den Raum gestellt: Nämlich die These, dass all das möglich ist und trotzdem der Schlosshof nicht bebaut werden müsste. Diese These ist völlig neu und war von kaum jemand bisher für möglich gehalten worden. Es war zwar an sich nicht die ureigenste Aufgabe der Machbarkeitsstudie, eine derartige Möglichkeit aufzuzeigen. Es schadet aber auch nichts, schon im Vorfeld Möglichkeiten aufzuzeigen, die die Fantasie der Architekten nur weiter anregen könnte. Aus diesem Grunde ist auch dieses Aufzeigen grundsätzlich nur ein unverbindlicher und positiver Vorschlag.
Alles in allem ist aus Sicht der Vereins Potsdamer Stadtschloss e.V. die Studie des Büros Wächter und Wächter grundsätzlich zu begrüßen. Sie enthält zwei positive Kernaussagen: 1., dass das Ganze machbar ist und 2., dass es grundsätzlich möglich ist, den Schlosshof unbebaut zu lassen. Beides ist aus Sicht des Vereins positiv zu begrüßen.
Dr. Michael Schöne, Vorsitzender des Vorstands Verein Potsdamer Stadtschloss e.V.
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