Lesermeinung: Mausohr in den Mauerfugen
Höhepunkt der jährlichen Schülertätigkeit Jährlich werden in den Schlössern Charlottenhof und Sanssouci, die Fledermäuse erfasst. In diesem Jahr erfolgte die Registrierung durch den Sprecher des NABU Landesfachausschuss (LFA) Säugetierkunde Dr.
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Höhepunkt der jährlichen Schülertätigkeit Jährlich werden in den Schlössern Charlottenhof und Sanssouci, die Fledermäuse erfasst. In diesem Jahr erfolgte die Registrierung durch den Sprecher des NABU Landesfachausschuss (LFA) Säugetierkunde Dr. D. Dolch aus Radensleben und den Fledermausbetreuer der Stadt Potsdam, Karl-Heinz Lehmann. Pünktlich um 9 Uhr fand die Belehrung aller Beteiligten statt, gleich danach betraten die Tierschützer die dunklen Gemäuer von Schloss Charlottenhof. Das Herausnehmen von „Braunes Langohr“, „Mausohr“ oder „Wasserfledermaus“ aus den Mauerfugen und Spalten ist nur Spezialisten vorbehalten. Wir, das sind die älteren Freunde und die Mitglieder der Potsdamer Schülerarbeitsgemeinschaft (AG) „Junge Ornithologen“, suchten als Hilfskräfte die oft noch verketzerten „Vampire und Blutsauger“, indem wir die Fugen, Spalten und Mauerhöhlen mit Taschenlampen ausleuchteten. Gefangen und biometrisch vermessen wurden 76 Fransenfledermäuse, 66 Wasserfledermäuse, vier Mausohren und ein Braunes Langohr. Für die AG-Mitglieder ist der Tag der Fledermauserfassung immer ein Höhepunkt in der jährlichen Schülertätigkeit. An diesem Tag wird getreu der weisen Meinung des chinesischen Philosophen Konfuzius, „Lass es mich tun und ich versteh“, verfahren. Zusätzlich zur praktischen Arbeit haben die Detailerläuterungen, beispielsweise über die Lebensweise, die Biologie, die Ökologie und vieles mehr, eine hervorragende Bedeutung für die Wissensvermittlung. Die Spezialisten wurden nicht müde, gestellte Fragen zu beantworten und Hinweise für die praktische Tätigkeit zu geben. Durch diese verinnerlichte Praxis mit gleichzeitiger Theorievermittlung bilden sich im Naturschutz relevanten Denk- und Verhaltensweisen bei den Schülern heraus. Kinder, die in einem längeren Prozess (vier bis fünf Jahre) solchen Weg gehen, werden sich frühzeitig mit dem Naturschutz im Allgemeinen und mit dem Artenschutz im Konkreten identifizieren. Manfred Miethke, Potsdam
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