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Lesermeinung: Ministerpräsident noch tragbar?

„Massive Kritik an Oettinger wegen Rede auf Filbinger“, 13.4.

Stand:

„Massive Kritik an Oettinger wegen Rede auf Filbinger“, 13.4. 2007

Wer eigentlich hält den rechtslastigen Ministerpräsidenten Oettinger noch für tragbar? Nach einer Umfrage eines Meinungsforschungs-Instituts sprechen sich sogar in Baden-Württemberg eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent dafür aus, dass sich Oettinger von seiner Rede gänzlich distanzieren und es nicht nur bei seiner lapidaren Entschuldigung belassen sollte. Die Abgeordneten der Opposition im württembergischen Landtag überbieten sich in üblichen „Sprechblasen“ doch an die „Vertrauensfrage“ traut sich offensichtlich niemand heran. Wie sollte man auch, nach dem Kotau von Charlotte Knobloch gegenüber dem Günther Oettinger am Donnerstag, den 19. April, dem Vortag des geschichtsberüchtigten Datums 20. April. Dieser Fauxpas, der sozusagen „Wasser auf die Mühlen“ aller Alt- und Neonazis leitete, wäre dem verstorbenen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis sicherlich nicht unterlaufen. Als Reaktion auf den Oettinger/Filbingerskandal hat der Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinski einen geplanten Gedenkgottesdienst für den „furchtbaren Juristen“ Filbinger kurzerhand abgesagt, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD) Bischof Huber hat sich der wachsenden Kritik an Oettinger ob seiner Trauerrede für Filbinger angeschlossen.

Wird Oettinger nach dem für ihn so ungünstigen Diskussionsverlauf der vergangenen Wochen und einer anstehenden Anklage wegen „Beleidigung und Verhöhnung unserer Opfer“ des Vorsitzenden der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. Bremen, Ludwig Baumann bei der Staatsanwaltschaft in Bremen, von sich aus „das Handtuch werfen“?

Karl-Heinz Klaiber, Würzburg

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