Lesermeinung: Mobil minus
Zu: „Pünktlicher auf kürzeren Linien. Neuer Fahrplan „Mobil+“ ab 1.
Stand:
Zu: „Pünktlicher auf kürzeren Linien. Neuer Fahrplan „Mobil+“ ab 1. April“, 2.3.2010.
Der neue Fahrplan ist bürgerunfreundlich. Selbst die Landräte von Potsdam-Mittelmark und Havelland bitten im Nahverkehrsstreit das Verkehrsministerium um Vermittlung. Zwischen der Havelbusverkehrsgesellschaft und dem Verkehrsbetrieb gibt es Streit um das neue Konzept. Auf dem Rücken der Bevölkerung wird ein Konkurrenzkampf ausgetragen. Um Parallelverkehr zu vermeiden sollen die Fahrgäste der Havelbusse wohl an den Stadteingängen aussteigen und auf Tram und Busse des Verkehrsbetriebs umsteigen. Der Verkehrsverbund und die verkehrspolitischen Sprecher der Parteien sind gefragt, einen bürgerfreundlichen Fahrplan anzubieten.
Im Frühjahr 2009 wurden Beratungen mit den Bürgern geführt. Für die jetzigen Änderungen vermisst man solche. Der Verkehrstisch soll im April tagen und sich zu Erfahrungen beim Fahrplan äußern. Eine Einbeziehung der Bürger und Fahrgäste in die Erarbeitung wäre wünschenswert. Es muss doch möglich sein, einen mit den Bürgern abgestimmten Fahrplan anzubieten, der mit kurzen Taktzeiten zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel einlädt. Umso mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und Busse oder Bahnen benutzen, desto mehr Einnahmen gehen an den Verkehrsbetrieb – und auf das bedrohte Klima nimmt eine solche wünschenswerte Entwicklung auch positiven Einfluss.
Bestimmte Personengruppen haben fahrplanmäßig vorzügliche Verkehrsbedingungen, zum Beispiel die Touristen oder die Angestellten der Stadtwerke und des Verkehrsbetriebes: Drei Buslinien fahren direkt vor das Betriebstor. Auch einige Wohngebiete werden bevorzugt bedient: zum Beispiel Babelsberg-Nord; während andere benachteiligt werden, wie das Musikerviertel, der Hans-Grade-Ring, die Waldstadt, der Schlaatz, Babelsberg und Zentrum-Ost. Im Interesse eines ausgewogenen ÖPNV-Angebotes schlage ich vor, den Bus 694 am Lutherplatz halten zu lassen, da die Friedrich-Engels-Straße von den Linien 690, 601, 602, 618, 619 und X1 bedient wird. Außerdem sollte man auf das Umsteigen vom Bus 693 in den 699 am Bahnhof Rehbrücke verzichten und stattdessen den Bus 693 auf seiner alten Fahrstrecke verstärken, so dass dort ein 10-Minutentakt entsteht.
Wolfgang Buchwald, Potsdam
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