Lesermeinung: Modernes Jyväskyla
Zu: „Spannende Gesichter, gesichtslose Architektur", 11.10.
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Zu: „Spannende Gesichter, gesichtslose Architektur", 11.10. Zunächst einmal: Jyväskyla ist durchaus eine Reise wert, wie ich seit diesem Sommer aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Mag ja sein, dass der Fotograf Fahlbusch in seinen Bildern Jyväskyläs eine „gesichtslose Architektur“ einfing; „eine beliebige Architektur, wie es sie überall gibt“ kennzeichnet Jyväskylä gerade nicht. Sicher gibt es dort Neubaugebiete, ähnlich denen in Potsdam, und Jyväskylä ist sicherlich von moderner Architektur geprägt, aber es gibt viele, die diese Stadt gerade wegen dieser Architektur besuchen, denn Jyväskylä ist eben auch die Stadt des „Alvar Aalto“, einem der großen Wegweiser klassischer moderner Architektur. Von ihm geschaffene Bauwerke – ungefähr 30 an der Zahl, unter anderem der gesamte Universitätskomplex – prägen das Antlitz der finnischen Stadt. Auch die Beschreibung einer „Distanz atmenden Architektur“ erscheint mir wenig verständlich. Sicherlich sind die Bauten Aaltos funktionalistisch, gleichzeitig orientierte er sich immer stark an den psychischen Bedürfnissen der Nutzer seiner Gebäude. Ein sozial psychologischer Ansatz war typisch für ihn, wie auch die Sicht auf den Bau als organisches Ganzes, das sich in seine Umgebung einpassen soll und dessen Inneres damit korrespondieren soll. Birgit Eifler, per E-Mail
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