zum Hauptinhalt

Lesermeinung: „Mojn“

Zu: „Gruß und Kuss“, 23.6.

Stand:

Zu: „Gruß und Kuss“, 23.6.

Herr Kapuste beschreibt Begrüßungsformeln und -rituale derart, dass sie beim Lesen eigene Erfahrungen plastisch vor Augen führen. Auch sein Medium, den chinesischen Bräucheforscher, hat er sehr schön konzipiert. Aber: Die These, der Gruß „Mojn“ (die Schreibweise ist unbestimmt, ich kenne sie als „Moin“) leite sich aus „Guten Morgen“ ab, ist nicht haltbar. An der Waterkant ist dies ein tageszeitunabhängiger Gruß. Das bedeutet, ich kann auch um Mitternacht jemanden damit grüßen. Es gibt nur eine Unterscheidung zwischen „Moin“ und „Moin, Moin“: Die letztere Variante verrät den echten Klaren aus dem Norden den Vielquatscher. In diesem Sinne ein fröhliches Moin/Mojn.

Fritz Band-Rieger, Potsdam

„Moin“ war nicht gemeint

Sehr geehrter Herr Band-Rieger, ich habe mich über Ihre Reaktion sehr gefreut. Das mit dem „Moin“ ist mir bekannt, ich habe es aber nicht gemeint, sondern den heutzutage schludrigen Umgang mit Begrüßungen. Entweder heißt es unhöflich „Hallo“ oder einfach nur die von mir angeführten Kürzel. „Mojn“, das soll potsdamerisch sein, wie ich es oft höre und leider auch schon gebraucht habe. Wir sollten uns ein Beispiel an den Franzosen nehmen, dort heißt es immer „Bon Jour, Madame“ oder „Bon Soir, Monsieur“.

Eberhard Kapuste, Potsdam

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })