Lesermeinung: Montessori-Schule
Konsequentes Innovationskonzept Über die Montessorischule sollte man einige Fakten wissen: Die Schule umfasst die Jahrgänge 1 bis 10 und kann von Schülern aus Potsdam und Umgebung besucht werden. Behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche werden aufgenommen.
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Konsequentes Innovationskonzept Über die Montessorischule sollte man einige Fakten wissen: Die Schule umfasst die Jahrgänge 1 bis 10 und kann von Schülern aus Potsdam und Umgebung besucht werden. Behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche werden aufgenommen. In den Klassen 1 bis 3, 4 bis 6 und 7 bis 8 wird altersgemischt unterrichtet. Der Tagesablauf ist rhythmisiert, das heißt an die Stelle der 45 Minuten Stunden sind längere Phasen von 90 Minuten Dauer getreten. Der Unterricht wird mit verschiedenen Methoden, die innere Differenzierung ermöglichen, realisiert: Täglich wird in einer langen Phase der Freiarbeit individuell mit den Montessorimaterialien, die um weitere Materialien ergänzt sind, gelernt. Hinzukommen lehrergelenkte Lektionen, Fachunterricht, wie beispielsweise in den Fächern Kunst und Sport sowie fächerübergreifende Projekte und Kreisgespräche. Diesem Unterricht dient eine „vorbereitete Umgebung“ mit einem umfangreichen Materialangebot. In den Klassen 1 bis 7 erhalten die Schüler keine Ziffernzeugnisse, sondern Wortzeugnisse. Grundlage für diese Zeugnisse sind „Pensenbücher“, in denen das gesamte von den Kindern zu bearbeitende „Pensum“ tabellarisch aufgeführt und alltäglich nach Erledigung abgehakt wird. Zahlreiche Besucher lernen hier in Hospitationen die Praxis eines differenzierenden Unterrichts kennen. Es gibt bundesweit nur sehr wenige Schulen mit vergleichbar konsequentem Innovationskonzept. Kollegium und Schulleitung haben einen Bildungsort geschaffen, der anderen in großem Umfang professionelle Aus- und Weiterbildung sowie wichtige Forschungen ermöglicht. Bei einem solch anspruchsvollen Beitrag zur Entwicklung des Bildungswesens sind eigene Weiterbildung und Teamsupervision – wie übrigens in allen Berufen, in denen mit Menschen gearbeitet wird – Selbstverständlichkeiten. Annedore Prengel, per E-Mail „Ich kann mir das nicht leisten“ Ich habe nach dem Lesen Ihres Artikels entschieden, mein Kind nächstes Jahr nicht an der Montessori-Schule anzumelden, obwohl mir die Pädagogik gut gefällt. Der Grund: Ich kann mir das nicht leisten. 25 Euro Hospitationsgeld, 100 Euro Spende, 25 Euro Materialgeld und die 18 Euro Büchergeld sind zu viel. Was ich nicht verstehe: Wie passt das zu unserer Landesverfassung, dass an einer staatlichen Schule den Eltern soviel Geld abverlangt wird? Das sollten Sie einmal erklären. Und was passiert mit dem Geld? Immerhin handelt es sich – wenn die Beträge rund 500-mal, wie Sie schreiben, gezahlt werden – um jährlich rund 84000 Euro. Simone Schneider, Potsdam
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