Lesermeinung: Natur erhalten!
„Entscheidung zum Plötzhorn vertagt“, 20. November 2006In Verantwortung für Natur, Umwelt und Landschaft und um vollendete Tatsachen zu vermeiden, wenden wir uns gegen die Erstellung eines B-Plans und die weitere Bebauung des Plötzhorns am Glindower See in Werder/Havel.
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„Entscheidung zum Plötzhorn vertagt“, 20. November 2006
In Verantwortung für Natur, Umwelt und Landschaft und um vollendete Tatsachen zu vermeiden, wenden wir uns gegen die Erstellung eines B-Plans und die weitere Bebauung des Plötzhorns am Glindower See in Werder/Havel. Die Bebauung, die derzeit im Raum steht, hat unserer Ansicht nach einen tiefgreifenden, landschaftsverändernden Charakter. Die Bebauung würde die Anhöhe, die das Landschaftsschutzgebiet (LSG) am Glindower See umsäumt und in Verbindung mit dem Rundweg auf der Glindower Seite und dem Naturschutzgebiet (NSG) Glindower Alpen einen kulturhistorischen und landschaftsprägenden Naturraum bildet, zerstören. Spaziergänger, Radfahrer, Erholungssuchende und Naturfreunde, Bewohner und Besucher des Wohnheims „Blütentraum“ wissen diese Landschaft als ein Stück Lebensqualität zu schätzen. Bebauung und Versiegelung sollen offenbar durch zwei weitere Maßnahmen „verschönt“ werden: 1. Anlage des Stegs im unteren Uferbereich, der die Belastung des Gewässers und der Natur zusätzlich verstärkt. Dem Vernehmen nach findet dieses Ansinnen durch die Untere Naturschutzbehörde/Landratsamt Potsdam-Mittelmark keine Unterstützung. 2. Als „Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme“ ist die Anlage eines Rundweges im Bereich des Schilfgürtels und der Verlandungszone geplant. Dieser Weg wird an Biotopen, Feuchtgrünland und Feldgehölzen der Schilf- und Uferzone vorbeiführen. Als Landschaftselement soll er unterhalb der geplanten Einfamilienhäuser verlaufen, um anschließend zum Plötzhorn zu führen. Allerdings verfügt dieser Rundweg über kein Blickfeld, wie die Sichtachse am abfallenden Hochufer, das sich längs der Straße „Am Plötzhorn“ befindet und der Öffentlichkeit jederzeit zugänglich ist.
Als Anwohner haben wir die Absicht, eine sehenswürdige Naturlandschaft am Glindower See auch für nachfolgende Generationen zu erhalten. Gibt es denn nicht in Werder nicht genügend attraktive, erschlossene Bauplätze? Sollten nicht zuerst Bau- und Begrünungsmaßnahmen am Strengfeld/Werderpark zu Ende gebracht und die teilweise Unordnung dort beseitigt werden? Gerade mit der Verordnung Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseengebiete“" (1998) erscheinen hier die Fragwürdigkeiten. Zumal den Grundstücksbesitzern Zusagen gemacht wurden, aus denen nun ein Anspruch auf Bauland abgeleitet werden soll.
Oliver Schubert, Werder
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