Lesermeinung: Neubau der Synagoge in Potsdam
Nicht nach „Basta-Manier“ jedes Gespräch verweigern!Als engagierte und am Wiederaufbau der Potsdamer Mitte interessierte Bürger haben wir in der Französischen Kirche an einer gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Bau der Brandenburger Synagoge in der Landeshauptstadt Potsdam“ teilgenommen.
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Nicht nach „Basta-Manier“ jedes Gespräch verweigern!
Als engagierte und am Wiederaufbau der Potsdamer Mitte interessierte Bürger haben wir in der Französischen Kirche an einer gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Bau der Brandenburger Synagoge in der Landeshauptstadt Potsdam“ teilgenommen. Leider waren die Mitglieder des Bauvereins und Vertreter von Stadt und Land nicht zugegen. In Vorträgen wurde deutlich, welches Problem der Synagogenbau von dem Architekten Haberland mit sich bringt.
Wir alle wünschen uns eine Synagoge, die deutlich macht, dass es sich um ein Gotteshaus handelt, darum müssen in der Fassade Öffnungen sein, um die Gläubigen einzuladen. Außerdem ist es wichtig, dass der Betsaal nicht im oberen Stock und sehr klein ist, sondern dass im Erdgeschoss ein Saal eingerichtet wird, der in notwendigen Fällen vergrößert werden kann. Wie in den christlichen Kirchen stellen wir uns auch vor, dass die jüdischen Gemeinden ihre christlichen Glaubensbrüder auch einmal in ihre Gemeinde zu Informations- und Diskussionsveranstaltungen einladen. Auf diese Weise kann ein ganz normales Miteinander der Menschen verschiedener Glaubensrichtungen wachsen.
Es ist ein gutes Zeichen, dass sich viele Mitbürger für die Veränderung ihrer Heimatstadt interessieren und engagieren. Jetzt kann deutlich gemacht werden, dass wir in einer Demokratie leben, in der die Bürger ihre Meinung sagen und auch gehört werden. Das kann aber nur gelingen, wenn die Regierenden und die für den Neubau Zuständigen zum Gespräch bereit sind und sich nicht mit einer „Basta-Manier“ jeder Diskussion zu einer möglichen Änderung verweigern.
Noch einmal betonen wir, dass wir sehr froh und dankbar sind, wenn es in Potsdams Mitte wieder eine Synagoge gibt, die allen Wünschen – vor allem auch der verschiedenen jüdischen Gemeinden – gerecht wird. Aber wir suchen das Gespräch und die Bereitschaft, auch Änderungen zum besseren Einpassen in die Potsdamer Mitte zu ermöglichen.
Maria von Pawelsz-Wolf und Martin von Pawelsz, Potsdam
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