Lesermeinung: Neue alte Mitte: fehlende Vertiefung zur Vermögenssteuer und kindlicher Entwurf

Zu: „Plattner: Vermögenssteuer bedroht Institut“, 15.6.

Aus Plattners Kommentar eine Überschrift auf Seite 1 zu machen, diese dann aber kaum mit Inhalt zu füttern, offenbart Mangel an Handwerk und Hang zu Schlagzeilenmacherei.

Der Verweis auf Seite 14 führt zu nichts. Dort findet die Vermögenssteuer keine Erwähnung. Was ist eine Vermögenssteuer? Wozu könnte sie dienen? Warum sprechen sich Vermögende explizit für sie aus?

Dazu braucht es mindestens eine zweite Stellungnahme. Interessiert hätte mich, wie unser Oberbürgermeister darüber denkt. Schließlich war er als SPD-Mitglied Adressat dieser Aussage.

Im Bericht auf Seite 14 oder im Interview auf Seite 14 wäre Gelegenheit zu einer Vertiefung gewesen, die über die blanke Überschrift auf Seite 1 hinausgeht. Simple Stimmungsmache möchte ich Ihnen nicht unterstellen, es wirkt durch diesen handwerklichen Lapsus aber so.

Florian Kirchesch, Potsdam

Zu: „Potsdams neue alte Mitte. Der freie Weg zu Hasso Plattners Museum im Palast Barberini“, 7.6.

Ich freue mich, dass man in Potsdam die alte Mitte wiederaufbauen möchte. Man kann schon jetzt erkennen, wie schön das Flanieren durch diese historisch geprägte Stadt sein wird.

Bei den abgebildeten Entwürfen allerdings ärgert mich, dass es ein Architekt geschafft hat, sich mit seinem versucht unauffälligem Entwurf an der Gestaltung zu beteiligen.

So wie der Entwurf von Dietz Joppien habe ich als Kind die Häuser gemalt und befand schon damals, dass mir das Gestalten von Gebäuden nicht lag und damit auch der Beruf des Architekten nicht.

Ich finde es schade, dass ein so nichtssagendes Gebäude Teil des von historischen Fassaden geprägten Ensembles sein wird.

Wieso konnte man bei der Ausschreibung nicht bestimmte Auflagen zum Aussehen bestimmen?

Dana Schlöffel, Potsdam