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Lesermeinung: Nichts mehr heilig

Zu: „’Die Bilder sind ekelerregend’. Medienanwalt Christian Schertz über das Papst-Cover, die Grenzen von Satire und den Trotz der ’Titanic’“Der Medienanwalt beurteilt die Karikaturen als menschenverachtend.

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Zu: „’Die Bilder sind ekelerregend’. Medienanwalt Christian Schertz über das Papst-Cover, die Grenzen von Satire und den Trotz der ’Titanic’“

Der Medienanwalt beurteilt die Karikaturen als menschenverachtend. Er sieht das Persönlichkeitsrecht des Papstes verletzt. So weit so gut. Aber warum findet es Schertz uninteressant, ob hier religiöse Gefühle verletzt wurden? Und die werden hier zweifellos verletzt: Den Katholiken ist der Papst heilig, eben der „Heilige Vater“. Es tut einer Gesellschaft nicht gut, wenn ihr nichts mehr heilig ist. Der Schriftsteller Martin Mosebach hat recht, wenn er mit einer gewissen Faszination auf die Mohammedaner schaut, die vehement verteidigen, was ihnen heilig ist. Die dort gelegentlich zu beobachtenden Exzesse, insbesondere Zensur, lehnen wir mit Recht ab. Aber sind wir mit unserem westlichen Freiheitsbegriff auf dem richtigen Weg, wenn es für Meinungsäußerungen überhaupt keine Grenzen mehr gibt?

Dr. Hansjürgen Bals, Werder/Havel

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