Lesermeinung: Nie eine faire Chance
„Schule ohne Schüler. Eröffnung Goethe- Gymnasium Babelsberg gefährdet“ 14.
Stand:
„Schule ohne Schüler. Eröffnung Goethe- Gymnasium Babelsberg gefährdet“ 14.05.
Im Streit um die Gründung eines neuen Gymnasiums in Babelsberg haben in der „kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands“ eben jene 12- oder 13-jährigen Kinder verloren, die auf der Suche nach einer vernünftigen Oberschule sind. Aus Sorge um die Machbarkeit eines Abiturs in nur zwölf statt 13 Jahren und nicht, wie von der Partei „Die Linken“ behauptet, wegen der übermäßigen Beliebtheit der Gesamtschule als Schulform an sich, wurden die Gesamtschulen Voltaire und Lenné stark angewählt. Die Schulverwaltung der Stadt Potsdam missachtete außerdem die große Skepsis, wenn nicht gar Ablehnung der Elternschaft gegenüber der Goethe-Gesamtschule und hätte einen von der Gesamtschule unabhängigen Neuanfang deutlicher kommunizieren müssen. Nicht zuletzt muss sich auch die Presse die Frage stellen lassen, inwieweit sie Stimmung gegen die neue Schule gemacht hat. In der Rückschau hat das Gymnasium Babelsberg nie eine faire Chance erhalten, was vor allem deshalb bedauerlich ist, da es dem kommissarischen Schulleiter gelungen war, ein motiviertes und kompetentes Lehrerteam zusammenzustellen, das sogar schon mit der Arbeit begonnen hatte. Verlierer sind bei all dem Hin und Her die Familien und die Glaubwürdigkeit von Schulpolitik in unserer ach so „kinderfreundlichen“ Stadt.
Mathias Neumann, Potsdam
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