Lesermeinung: Noch immer zu viel
„Klimatische Veränderung“, 20. Januar 2007Ich muss mich zum Waldzustandbericht und zum Lob der Bundeskanzlerin auf die Rede von George W.
Stand:
„Klimatische Veränderung“, 20. Januar 2007
Ich muss mich zum Waldzustandbericht und zum Lob der Bundeskanzlerin auf die Rede von George W. Bush äußern. 75 Prozent des Waldes in der Bundesrepublik sind krank. Tendenz steigend, denn die Stressfaktoren für Bäume und Vegetation nehmen täglich zu. Der Klimawandel nimmt ebenfalls rasant zu. Frau Merkel freut sich, dass die USA bis 2020 ihren Treibstoffbedarf um 20 Prozent senken wollen. Als Physikerin weiß sie, dass 20 Prozent ein Fünftel sind. Und ein Fünftel der Spritfresser in den USA von über 10 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer Fahrstrecke sind demnach zwei Liter. Damit liegen die USA mit acht Litern Verbrauch noch immer weit über dem Verbrauch, den heute unsere Bürger (aus Kostengründen oder Bewusstsein) weit unterbieten – sie fahren im Durchschnitt mit sechs Litern Treibstoff auf 100 Kilometer. Noch immer zu viel, aber es ist vielleicht ein Anfang. Herr Bush liefert der Bundesregierung, den Autofirmen in Deutschland und den Ölkonzernen eine Steilvorlage. Die sagen jetzt nämlich: Die USA machen jetzt mit, jetzt wird alles gut – und wir können weitermachen wie bisher. Leider schreit niemand auf, weder die Politiker noch die Bürger – nur die Beharrer freuen sich. Ich fordere dazu auf, endlich ein Handeln von allen zu fordern. Nur wer heute so handelt, dass den zukünftigen Generationen „die Luft zum Atmen“ bleibt, handelt menschenwürdig. Stoppt jegliche Verbrennung fossiler Energieträger, stoppt den Atommüll, forciert die Energiewende! Damit wir unsere Erde nicht verspielen.
Dr. Elke Seidel, Beelitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: