Lesermeinung: NOK, Trennungsgeld und Geschichte
Zu: „Ausschluss ist möglich“, 19.1.
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Zu: „Ausschluss ist möglich“, 19.1.
„Ausschluss möglich“, sagte in einem PNN Interview der Präsident des NOK, Steinbach, über den Stasi-Verdacht gegen Betreuer der Olympiamannschaft. 16 Jahre nach dem dieses Ministerium verschwand. Sechzehn Jahre!
Nun gab es zwei Diktaturen auf deutschen Boden im 20. Jahrhundert. Eine braune und eine rote. Die müssen aufgearbeitet werden. Aber wie? Vier Jahre nach dem Untergang der „Braunen“ kam ein Herr wieder an die Oberfläche. Ungestraft. Später hoch geehrt, stieg er in die Höhen des NOK der BRD auf. Es störte offensichtlich kaum jemanden, dass er Mitglied der NSDAP und mitverantwortlich für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Sportveranstaltungen während des Krieges war und gemeinsam mit anderen Sportfunktionären versuchte, die Verteidigung des Reichssportfeldes 1945 zu organisieren. Seine Verteidiger wurden vor allem durch Jugendliche, Jungen der „Hitler-Jugend“, gestellt.
Sollte man aus dieser Tatsache folgern, dass die schlimmere der beiden deutschen Diktaturen die rote war?
C.Küchenmeister, Ludwigsfelde
Zu: „Appel verwickelt in Affäre
um Trennungsgeld“, 30.1. und
„Appel zur Rückzahlung bereit“, 31.1.
Liebe Mitbürger, geht es Ihnen wie mir? Irgendwann läuft das Fass über, platzt der Kragen. Da hält uns – wie lange eigentlich schon? – die Trennungsgeldaffäre, wohl eher ein Trennungsgeldskandal, in Atem. Immer wieder wurde von zügiger und lückenloser Aufklärung geredet.
Für mich erkennbare Resultate: Nunmehr entscheiden Beamte nicht mehr über die Gewährung von Trennungsgeld für ihre Dienstvorgesetzten. Es gab Verfahrenseinstellungen. Es gab einige freiwillige Rückzahlungen. Und dieser oder jener zieht gegen vermeintlich erlittene Ungerechtigkeit und „Schmach und Schande“ zu Felde. Vermutlich erhält er irgendwann in irgendeiner Instanz Recht und anschließend noch ein sattes Schmerzensgeld.
Nun enthüllen Medien, dass selbst der von Herrn Platzeck persönlich eingesetzte oberste Aufklärer, der Chef der Potsdamer Staatskanzlei, Dreck am Stecken haben soll. Und prompt kommt wieder eine honorige Erklärung, das Geld selbstverständlich zurück zu zahlen, wenn ein Bearbeiter damals einen Fehler gemacht hat. Ich kann das alles nicht mehr hören. Und ich frage mich: Welche Glaubwürdigkeit und welches Ansehen genießen die uns Regierenden und ihr unmittelbares Umfeld eigentlich noch?
Wie steht es mit dem politischen Anstand von Parteien und ihren Amtsträgern, einem Anstand, der in der Ära Brandt in der SPD auch weitreichende Konsequenzen kannte?
Horst Hilzbrich, Kleinmachnow
Zu: „Weiße Flecken, dunkle Geschichte“, 20.1.
Der Artikel auf Seite 3 ist ein bemerkenswerter Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung. Leider erhält er durch den vorletzten Absatz den Anschein der Oberflächlichkeit durch die Erwähnung des Generalgouverneurs „Horst“ Frank.
Dieser berüchtigte Mann hieß Hans Frank, was nicht nur in Krakau bekannt sein dürfte.
Joachim Briesemann, Potsdam
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