Lesermeinung: Nur ein Bruchteil?
Kommt Dir Lärm wie Stille vor6.10.
Stand:
Kommt Dir Lärm wie Stille vor
6.10. 2007
Anlässlich unseres 100jährigen Bestehens berichteten Sie über die Firma „Ohropax“, die von 1924 bis 1958 ihren Sitz in Potsdam hatte. Insgesamt ein unterhaltsamer und informativer Abriss über unsere Firmen- als auch Familiegeschichte. Nur eine Sache möchten wir richtig stellen: Mein Großvater Maximilian Negwer hatte das Potsdamer Betriebsgebäude 1934 von jüdischen Vorbesitzern abgekauft. Sie zitieren dazu die Stadthistorikerin Volkmann-Block, die glaubt, dass die Vorbesitzer nur einen Bruchteil des Kaufpreises gesehen haben dürften. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. Mein Großvater hatte, auch wenn das zur damaligen Zeit vielleicht nicht immer üblich war, einen fairen Kaufpreis nahe dem Verkehrswert ausgehandelt und diesen nachweislich bis auf die letzte Mark an die Vorbesitzer bis in deren Londoner Exil ausbezahlt. Mit einer ungeprüften Pauschalbehauptung sollte man vorsichtig umgehen. Dies gilt sowohl für die zitierte Historikerin als auch Ihre Zeitung.
Michael Negwer, Enkel vom Firmengründer Maximilian Negwer, OHROPAX GmbH, Wehrheim
Im Text sollte nicht unterstellt werden, dass Maximilian Negwer die jüdischen Vorbesitzer des Hauses nicht ausreichend bezahlen wollte. Nach Auskunft der Historikerin Edeltraut Volkmann-Block vom Potsdam Museum war es allerdings üblich, dass der nationalsozialistische Staat ohne Wissen der Käufer einen Großteil der Kaufsumme einbehalten hat. Anm. der Redaktion]
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