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Lesermeinung: Ohne Mitbestimmung zur Elite-Uni?

Zur Diskussion um eine Reform in der brandenburgischen Hochschullandschaft: In Zeiten des Abzugs von Produktionsstätten in Billiglohnländer sind Bildung, Wissenschaft und Forschung die wichtigsten Ressourcen in Deutschland, um die Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft sicherzustellen. Diese Funktionen sollen unsere Universitäten erfüllen, obwohl in den letzten Jahren drastische Kürzungen oder Stagnation der Zuschüsse bei ansteigenden Studentenzahlen eher die Regel waren – auch in Potsdam.

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Zur Diskussion um eine Reform in der brandenburgischen Hochschullandschaft: In Zeiten des Abzugs von Produktionsstätten in Billiglohnländer sind Bildung, Wissenschaft und Forschung die wichtigsten Ressourcen in Deutschland, um die Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft sicherzustellen. Diese Funktionen sollen unsere Universitäten erfüllen, obwohl in den letzten Jahren drastische Kürzungen oder Stagnation der Zuschüsse bei ansteigenden Studentenzahlen eher die Regel waren – auch in Potsdam. Wichtig ist es, Autonomie und somit einen Wettbewerb unter den Hochschulen zu fördern, wie es von Wieland Niekisch gefordert wird. Maßnahmen dazu sind sicherlich Eignungsprüfungen, Studiengebühren und höhere Leistungsorientierung durch strengere Diplomprüfungsordnungen. Die strittige Frage aber ist, ob dies sozial gerecht ist. Ich denke, insbesondere Studentengebühren sind hierbei Stein des Anstoßes, doch fanden Untersuchungen heraus, dass die Studenten bereit wären zu zahlen, wenn es der Hochschule zugute kommt. Dennoch müssen Stipendien für begabte oder aus sozial schwachen Familien stammende Jugendliche zur Verfügung gestellt werden. Selbst an Elite-Universitäten wie Harvard spielt die Finanzkraft eher eine kleinere Rolle, vielmehr ist es wichtiger, außeruniversitäres Engagement, gute Noten oder spezielle Fähigkeiten zu besitzen, um so auch ein kulturelles und individuelles Bild der Universität zu schaffen. Von vornherein Gebühren abzulehnen, wie es der AStA der Universität Potsdam tun, ist der falsche Weg. Die Studiengebühren sollen aber nur eine Säule zur Stärkung der Finanzen sein, ein anderer wäre durch Private Public Partnerships, wie z. B. am Hasso-Plattner-Institut und selbstverständlich durch den Staat (und das in erster Linie), zu realisieren. Die notwendigen Reformen in der Hochschullandschaft sind unbedingt mit den Studenten zu bestreiten, dies fördert die Motivation und ist durch eine Leistungsorientierung zu verstärken. Eliteuniversitäten sind nicht das Allheilmittel – sie müssen wachsen und können nicht „erzwungen“ werden. Clas Hasslinger, Student Universität Potsdam

Clas Hasslinger

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