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Lesermeinung: OSC-Wasserballer sind sauer

Eine sinnvolle Freizeitbetätigung unserer Kinder und Jugendlichen müsste doch allen am Herzen liegen. Es ist zu berücksichtigen, dass besonders im Alter des Schulbesuchs die Persönlichkeitsbildung in vielen Bereichen des Lebens erfolgt.

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Eine sinnvolle Freizeitbetätigung unserer Kinder und Jugendlichen müsste doch allen am Herzen liegen. Es ist zu berücksichtigen, dass besonders im Alter des Schulbesuchs die Persönlichkeitsbildung in vielen Bereichen des Lebens erfolgt. Sie erfolgt sowohl in der Schule, als auch im außerschulischen Bereich. Angefangen im Elternhaus bis hin zur anderweitigen Betätigung in der Freizeit erstreckt sich der Rahmen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass die Persönlichkeitsbildung auch durch negative Einwirkungen beeinflusst wird. Dies ist verstärkt dann zu beobachten, wenn nicht genügend attraktive ansprechende Angebote für Kinder und Jugendliche vorhanden sind. Der Ansatz, neben dem Schulunterricht ein vielfältiges Angebot für die Kinder und Jugendlichen zu organisieren, ist der richtige Weg die Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen positiv zu beeinflussen. Der sportlichen Betätigung in einem Verein kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Ein Verein lebt oder stirbt aber auch mit seinen Erfolgen bzw. Misserfolgen. Zur Entwicklung von sportlichen Erfolgen sind Trainingszeiten in einem bestimmten Maß erforderlich. Es erscheint daher unverständlich, dass auf Grund von organisatorischen Problemen den OSC-Wasserballern die bisherige Trainingszeit am Dienstag von 20.45 Uhr bis 21.30 Uhr versagt wird, da die Schwimmhalle am Brauhausberg bereits schließt. Es muss doch in Potsdam möglich sein, alle Sportstätten, wenn ein Bedarf vorliegt, bis mindestens 22 Uhr zur Verfügung zu stellen. Diese Trainingszeit der Wasserballer ist so wichtig, da nur außerhalb des öffentlichen Badebetriebs ein Training auf Spielfeldgröße stattfinden kann. Streicht man solche Trainingszeiten ist das für die Wasserballer so, als wenn eine Fußballmannschaft nur auf einer sehr kleinen Fläche trainieren darf, die Punktspiele aber auf normaler Spielfeldgröße stattfinden. Auch Argumente, dass sich Potsdam nur auf einzelne Sportarten konzentrieren kann, können nicht akzeptiert werden, da auch die „kleineren Sportarten“ eine wichtige Kinder- und Jugendarbeit leisten. Der Freizeit- und Erholungssport ist mindestens eben so wichtig wie der Leistungssport. Das Versagen der Trainingszeit kann aber doch auch nicht daran liegen, dass sich eventuell die Reinigungszeiten in der Schwimmhalle um 45 Minuten verschieben, da danach eine Nutzung in den Nachtstunden nicht erfolgt. Oder ist hier etwa der Wunsch des Badpersonals maßgebend? Da die sportliche Betätigung der Kinder und Jugendlichen eine so wichtige gesellschaftliche Rolle einnimmt, das geschilderte Problem der Wasserballer von Potsdam bestimmt nur ein negatives Beispiel darstellt, ist die Politik gefordert, der Stadtverwaltung entsprechende Vorgaben zu machen, wenn diese nicht selbständig die richtigen Entscheidungen trifft. In diesem Zusammenhang sollten alle Sportlerinnen, Sportler und interessierten Eltern die Aussagen der Parteien und Wählervereinigungen zur zukünftigen Organisation des Sports in der Stadt Potsdam kritisch in der Zeit des Kommunalwahlkampfes hinterfragen. Dr. Gerhard Jeschull, Potsdam

Dr. Gerhard Jeschull

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