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Lesermeinung: Patientengespräch!

Gewerkschaft bedrängt Klinikum16.5.

Stand:

Gewerkschaft bedrängt Klinikum

16.5. 2009

Die Formulierungen sind symbolisch für ver.di, bei der nicht eine menschengemäße Medizin im Vordergrund steht, sondern Verbandsarbeit. Wäre es nicht im Sinne einer Gewerkschaft über Wege zu diskutieren, die aus dem wissenschaftlichen Materialismus herausführen, hin zu einer menschlichen Medizin? Stattdessen wird über Service-Gesellschaften gestritten. Kein Wort über die vorhandenen Diagnostischen Prozeduren – je teurer, desto besser – die dem Klinikum Erlöse bringen und der Industrie Gewinne. Dabei gaukeln Labor und apparative Untersuchungen, dem Patienten und dem, der ihn behandelt, eine Wirklichkeit vor, die oftmals mit dem eigentlichen Problem, dem Grund, warum ein Arzt aufgesucht wird, wenig zu tun hat. In der aktuellen Diskussion ist das Subjekt des Kranken verloren gegangen, denn er ist zum Objekt des Streits geworden. Was man ohne zusätzliche Abteilungen, Dienste und Kosten erreichen kann, ist eine Situation, in der sich ein Patient ernster genommen fühlt, als es zur Zeit der Fall ist. Dies tritt schon ein, wenn er spürt, dass auf seine Mithilfe, Selbstbeobachtung und Deutung Wert gelegt wird. Dabei wird das Patientengespräch und das Gespräch mit den Angehörigen indessen nicht nach Minuten, sondern nach der Qualität bemessen.

Jan Rinsis Ludwig, Potsdam

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