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Lesermeinung: Potsdam im gesamtdeutschen Familienatlas geadelt

Gut betreut ist halb gewonnen, 5.10.

Stand:

Gut betreut ist halb gewonnen, 5.10. 2007

Freuet euch! „Potsdam ist ein Eldorado für Kinder und Jugendliche“, so die Selbstaussage der Stadt in ihrem Internetauftritt. Dieser Spruch wird durch den neuen gesamtdeutschen Familienatlas geadelt, der Potsdam zur familienfreundlichsten Stadt kürt. Wir sollten uns kurz zurücklehnen und freuen. Mit dem Schwarzmalen sind die üblichen Verdächtigen leider immer sehr schnell bei der Sache. Nein, wir können stolz sein und all den Erziehern und sozialpädagogisch Tätigen und den Kinder- und Jugendclubs, den Vereinen, aber auch den politisch Verantwortlichen danken. Wir haben in Potsdam im Kinder-, Jugend- und Familienbereich gute Strukturen geschaffen, um stetig auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Die momentane Umstellung zur Sozialraumorientierung wird das weiter unterstützen. Die Politik kann die vorhandenen Strukturen nutzen, um rechtzeitig auf demografische Veränderungen oder neue Bedürfnisse in den Jugendszenen hinzuweisen. Wir können jenseits aller Dramatisierung den Erfordernissen der Gegenwart gerecht werden.

Viele Einrichtungen reagieren schon jetzt auf vorhandene Nöte von Kindern. Wir brauchen keine Arche in Potsdam. Wenn die dahinter stehenden Großspender etwas Gutes tun wollen, sollten sie das Geld als Anschubfinanzierung für eine kostenlose Mahlzeit in der Schule für bedürftige Kinder zur Verfügung stellen. Um den guten Platz Potsdams künftig auszubauen, sollten wir verstärkt für eine Öffnung von Schulen eintreten. Schule mit all ihren Möglichkeiten, zum Beispiel im Sportbereich sollten Lern - und Lebensorte des ganzen Tages sein. Unbedingt müssen wir uns von der Defizitorientierung in der Schulsozialarbeit verabschieden. Schulsozialarbeiter haben in die Schule etwas einzubringen, das fernab von Problemen und Chaos liegt. Der lebendige Organismus Schule benötigt Mediatoren, Begleiter, Berater, Anreger, Seelsorger neben den auf Bildung spezialisierten Lehrern.

Heute sollten wir uns jedoch mit Blick auf den Familienatlas freuen. Morgen können wir im Jugendhilfeausschuss wieder darüber streiten, was als Nächstes als wichtig erachtet wird.

Frank Wernick-Otto für Bündnis 90/Die Grünen im Jugendhilfeausschuss der Stadt Potsdam

Potsdam ausgezeichnet, 4.10. 2007

Ich übersende Ihnen ein aktuelles Foto, aufgenommen in Potsdam-West, bezüglich des Artikels „Kinderfreundlichste Stadt Deutschlands“ – kommentarlos.

Wolfgang Krüger, Potsdam

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