Lesermeinung: Potsdamer Forscher
Nach der Niederlage bei Potsdams Bewerbung als Stadt der WissenschaftNatürlich ist es notwendig sich zunächst einmal zukunftsorientiert als „Stadt der Wissenschaft“ zu präsentieren. Da hat Potsdam durchaus einiges zu bieten.
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Nach der Niederlage bei Potsdams Bewerbung als Stadt der Wissenschaft
Natürlich ist es notwendig sich zunächst einmal zukunftsorientiert als „Stadt der Wissenschaft“ zu präsentieren. Da hat Potsdam durchaus einiges zu bieten. Hilfreich ist aber auch, eine glorreiche Vergangenheit, die zeigt, dass originelle und nützliche Wissenschaft früher schon in dieser Stadt zu Hause waren. Für Jena wird das durch Carl Zeiss präsentiert und natürlich durch den „Kultusminister“ Goethe.
In der Potsdamer Vergangenheit gab es nicht nur exerzierende Regimenter. Ganz vergessen scheint eine Entdeckung zu sein, die von großem wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichem Wert war und ist: Die Entdeckung der Aushärtung von Alfred Wilm, die zu einem Verfahren zum Veredeln von magnesiumhaltigen Aluminium-Legierungen führte. Der Chemiker Wilms forschte in den ersten beiden Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts in der „Zentralstelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen“ in Neu-Babelsberg. Aluminium war zu dieser Zeit nicht viel mehr als eine Laborkuriosität, die sehr weich war. Die von Wilm entwickelte Legierung erreichte fast die Festigkeit von Stahl, bei einem Drittel des Gewichts. Damit war das Material für die Luftfahrt gefunden.
Erhard Hornbogen, Potsdam
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