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Lesermeinung: Private Schulen unter Qualitätskontrolle

Zu: „Damit würde ich mir eine blutige Nase holen“. Iris Jana Magdowski über das Problemfeld Schulentwicklung, Privatschulen, Gebühren für Sportstätten und die Qualität der Verwaltung“, 26.

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Zu: „Damit würde ich mir eine blutige Nase holen“. Iris Jana Magdowski über das Problemfeld Schulentwicklung, Privatschulen, Gebühren für Sportstätten und die Qualität der Verwaltung“, 26.3.2011

Die Potsdamer Schuldezernentin zeigt eine bemerkenswert sachliche und positive Einstellung zur Arbeit der Schulen in freier Trägerschaft, von denen es in Potsdam ja nicht wenige gibt. Frau Magdowski äußert den Wunsch, dass freie Schulen evaluiert und in ihrer Leistungsfähigkeit bewertet werden, und verweist darauf, dass diese Schulen öffentliche Gelder erhalten. Hier ist sie nicht auf dem aktuellen Stand: Freie Schulen unterliegen bereits jetzt einer vielfachen Qualitätskontrolle: Bei Genehmigung (und dann laufend) wird geprüft, ob die Schule hinsichtlich ihrer Lehrziele, und Einrichtungen sowie der Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den staatlichen zurückbleibt. Für die Abschlüsse weiterführender Schulen gelten dieselben zentralen Prüfungen wie für alle. Grundschüler an freien Schulen, die aufs Gymnasium wollen, müssen dieselben Voraussetzungen erfüllen wie alle. Für den laufenden Schulbetrieb haben freie Schulen eine Qualitätskontrolle, die staatliche Schulen nicht haben: Eltern achten als Vertragspartner auf dessen Erfüllung. Was die Evaluation betrifft, findet man sie an den meisten Schulen in freier Trägerschaft. Aber es ist wichtig, dass die Maßstäbe von Schulqualität mit der Konzeption der Schule übereinstimmen. Da viele Schulen in freier Trägerschaft einen viel breiteren Begriff von Qualität haben, muss auch die Evaluation darauf zugeschnitten sein. Zudem hat jeder freie Schulträger volle Personalhoheit: er wählt seine Lehrkräfte. Sollte eine Lehrkraft sich als nicht geeignet erweisen, entscheidet er selbst, sich von ihr wieder zu trennen. Von solchen Möglichkeiten können staatliche Schulen bislang nur träumen. Dies alles zusammengenommen bedeutet eine intensive Qualitätskontrolle an Schulen in freier Trägerschaft. Einige waren darüber hinaus sogar bereit, sich zusätzlich der Visitation nach staatlichem Muster zu stellen, mussten jedoch die Erfahrung machen, dass dafür die personellen Ressourcen nicht zur Verfügung gestellt wurden.

Christoph Schröder, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen i.L. Brandenburg

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